Jubiläum: Partnerschaft zwischen Bad Rippoldsau-Schapbach und La Trache-sur-Mer besteht seit 30 Jahren / Feier am Atlantik
Große Gastfreundschaft, ein buntes Programm und Begeisterung prägten die Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der Partnerschaft von Rippoldsau-Schapbach mit der französischen Gemeinde La Tranche-sur-Mer.
La Tranche sur Mer/Bad Rippoldsau-Schapbach. Eine Delegation aus 126 Personen aus Bad Rippoldsau-Schapbach weilte über Pfingsten vier Tage in der Partnergemeinde am Atlantik.
Zur Delegation aus dem Wolftal gehörten neben Bürgermeister Bernhard Waidele, einige Gemeinderäten, Pfarrer Frank Maier, Vertreter des Partnerschaftsvereins, der Feuerwehr Schapbach, Sängerinnen und Sänger der beiden Kirchenchöre, Vertreter des Männerchors sowie Musiker von Bad Rippoldsau und Schapbach, die erstmals gemeinsam musizierten.
Nach 13-stündiger Bus-Fahrt wurden die Wolftäler herzlich vom Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins, Pascal Perrin, und Marie France La Croix, der stellvertretenden Bürgermeisterin, empfangen. Nach dem Mittagessen, das die Trachtengruppe "Les Folklonis" mit einigen Tänzen bereicherte, wurde bei stürmischem Wetter die "Rue Bad Rippoldsau-Schapbach" von beiden Bürgermeistern eingeweiht. Ein Autohaus hatte dazu seine Werkstatt zum Sektempfang zur Verfügung gestellt.
Bei einer gemeinsamen Sitzung der beiden Partnerschaftsvereine wurden Termine besprochen. So werden die zweite und dritte Klasse der Grundschule Schapbach vom 29. Juni bis 6. Juli wieder zum Schüleraustausch nach La Tranche fahren. In einer Gemeinderatsssitzung stellte sich die Wolftalgemeinde mit ihren über 2000 Einwohnern in einer Bildpräsentation vor. Pfarrer Frank Maier, der hervorragend französisch spricht, war während des gesamten Aufenthaltes in La Tranche als Übersetzter tätig. Auch Bürgermeister Serge Kubryck stellte die Kleinstadt mit ihren 3000 Einwohnern vor. Im Winter sei es sehr ruhig, im Sommer habe La Tranche oftmals rund 120 000 Einwohner, die sich am Atlantik tummeln.
Schüleraustausch soll verstärkt werden
Zum offiziellen Festakt anlässlich der Verschwisterung trafen sich alle Gäste der beiden Gemeinden im neuen Kurhaus in La Tranche. Mit dem Titel "Highland Cathedral" und der "Queen’s-Park Melody" eröffneten die beiden Musikkappellen von Bad Rippoldsau und Schapbach unter Leitung von Michael Hoferer gemeinsam die Feier.
Der Bürgermeister von La Tranche, Serge Kubryck, nannte in seiner Ansprache Ereignisse, die die Verbundenheit der beiden Gemeinden veranschaulichten. Die 30-jährige Partnerschaft müsse es ermöglichen, mit Wirtschaft, Sozialem und Kultur neu zu starten. Der Schüleraustausch sei für die junge Generation hervorragend geeignet, um die Sprachen zu lernen. Man wolle den Austausch daher verstärken. Die Langlebigkeit der Partnerschaft sei ein Zeichen der Dynamik, die von den Mitbürgern getragen werde, sagte Bürgermeister Kubryck.
Bürgermeister Bernhard Waidele betonte, dass es vor 30 Jahren kein einfacher Weg gewesen sei, eine Partnerschaft zwischen Deutschland und Frankreich einzugehen. Dennoch sei es ein mutiger Schritt gewesen, auch wegen der großen Entfernung. Doch heute, nach 30 Jahren, sei es eine große Freundschaft geworden und auch viele familiäre Freundschaften seien entstanden. Die Familie Hubert Schmid aus Schapbach sei schon rund 40 Mal in La Tranche-sur-Mer im Urlaub gewesen. Besonders dankte Waidele den beiden Partnerschaftsvereinen, die die Beziehungen mit großem Engagement angehen. Er forderte aber auch dazu auf, dass der Schüleraustausch vor allem aus La Tranche intensiviert werden sollte. Waidele dankte auch bei den Partnern aus La Tranche für die Ausrichtung der Jubiläumsfeier und rief allen Gästen rief zu: "Es lebe die Freundschaft zwischen La Tranche-sur-Mer und Bad Rippoldsau-Schapbach. Vive la France – es lebe Deutschland."
Vorsitzende Liselotte Geisinger-Rosenfelder vom Partnervereins Bad Rippoldsau-Schapbach dankte für die Gastfreundschaft. Die Politker hätten für ein vereintes und friedliches Europa gesorgt, deshalb könne man das Jubiläum gemeinsam feiern. Die Vorsitzende teilte mit, dass bisher 1477 Personen in der Wolftalgemeinde weilten, während aus Bad Rippoldsau-Schapbach 1643 Personen nach La Tranche reisten. Ein besonderer Dank ging an Schriftführer Martin Heizmann für seine vorbildliche Vorbereitung dieser Fahrt nach La Tranche. Sie dankte aber auch allen Vereinen und Freunden des Partnerschaftsvereins.
Im Anschluss wurde die Verschwisterung der Gemeinden durch die Bürgermeister Serge Kubryck und Bernhard Waidele feierlich erneuert und die Urkunden unterzeichnet. Für Ulli Waidele gab es einen großen Blumenstrauß und für La Tranches Bürgermeister Kubryck eine Schwarzwälder Kuckucksuhr für das Rathaus. Die Musikergemeinschaft intonierte den "Castaldo-Marsch" und die Polka "Böhmischer Traum".
Am Samstagabend stand ein Gospelkonzert im großen Saal des "Tivoli" auf dem Programm. Dabei bot der Gospelchor "Empreinte" aus La Roche-sur-Yon mit seinen 44 Sängern ein überaus mitreißendes Konzert.
Pfarrer Frank Maier hält die Festpredigt
Am Sonntag stand eine deutsch-französische Messe in der vollbesetzten St. Nicolas-Kirche in La Tranche auf dem Programm. Die Messe zelebrierten Pfarrer Olivier Pleneau und Pfarrer Frank Maier, der auch die Festpredigt in beiden Sprachen hielt. Die Kirchenchöre aus Bad Rippoldsau und Schapbach unter Leitung von Adolf Neef bereicherten die Messe mit einigen Liedvorträgen.
Nach dem Gottesdienst wurden am Ehrenmal von La Tranche Kränze niedergelegt. Während die Wolftäler Musikergemeinschaft die französische Nationalhymne intonierten, spielte die Kapelle von La Tranche die deutsche Nationalhymne und "Freude schöner Götterfunke".
Ein weiterer Höhepunkt war zum Abschluss der Feierlichkeiten am Sonntag das Unterhaltungskonzert der Musikergemeinschaft aus Bad Rippoldsau und Schapbach vor dem Kurhaus. Unter der Leitung des gebürtigen Schapbachers Michael Hoferer, der heute die Musikkapelle Freiburg-Stegen dirigiert, boten die 46 Musiker ein begeisterndes Konzert. Als zum Schluss der Marsch "Hoch Badnerland" erklang, brandete großer Beifall auf. Gemeinsam spielten danach beide Kapellen noch den "Castaldo-Marsch".
Bürgermeister Bernhard Waidele resümierte auf der Heimfahrt, dass der Besuch im Partnerstädtchen La Tranche ein großes Ereignis gewesen sei. Er hoffe weiterhin auf eine gute Partnerschaft.