Ein Fehlwurf von Daniel Ingason zu Beginn war schon das Signal für einen schweren Stand des HBW in Essen. Foto: Eibner-Pressefoto/Hesham Elsheri

Zweitliga-Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten musste gegen TuSEM Essen mit einem 21:21 zufrieden sein. Das lag vor allem an einer Ursache.

Eigentlich hätten die Schützlinge von HBW-Coach Jens Bürkle die Partie lässig gewinnen müssen. Denn die Abwehr stand hervorragend, und Torhüter Simon Sejr zeigte eine gute Leistung. Auch im Angriff bewegten sich die „Gallier von der Alb“gut. Aber sie brachten einfach den Ball nicht im Tor unter. Auf 16 Paraden brachte es TuSEM-Keeper Lukas Diedrich. 25 Fehlwürfe leistete sich der HBW Balingen-Weilstetten, die meisten davon fatzenfrei.

Die Begegnung vor 1482 Zuschauern „Am Hallo“ begann mit einem technischen Fehler der Hausherren und einem Fehlwurf von Daniel Ingason. Regisseur Lukas Saueressig trug sich als Erster in die Torschützenliste ein, Jens Schöngarth zog nach. Fünf Minuten dauerte es, bis Essen von der Siebenmeterlinie ein erstes Erfolgserlebnis hatte.

Es war der Auftakt zu einer Episode aus der Serie „Pleiten, Pech und Pannen“. Die HBW-Defensive setzte Essen unter so massiven Druck, dass daraus technische Fehler und miserable Würfe resultierten. Auch die TuSEM-Deckung stand gut und verteidigte leidenschaftlich. Trotzdem fanden die HBW-Angreifer immer wieder Lücken und kamen frei zum Wurf. Endstation war dann halt Diedrich oder der Pfosten.

Sach nicht zugemacht

Zwar gingen die „Gallier“ mehrmals mit drei Toren in Führung. Sie verpassten es aber, den Sack zuzumachen, so dass der achtfache Torschütze Dennis Szczesny den Ball im verwaisten HBW-Gehäuse zum 11:11-Halbzeitstand unterbringen konnte.

Die zweite Halbzeit war ein Spiegelbild der ersten. In der ersten Viertelstunde durften die Gastgeber nur zwei Tore bejubeln, und ihr Trainer Michael Hegemann nahm denn auch beim Stande von 13:17 seine Auszeit. Tatsächlich holten seine Jungs zwei Tore auf, aber zu Beginn der Crunchtime markierte Oddur Gretarsson das 19:16.

Seiben Minuten ohne Torerfolg

Die folgenden sieben Minuten blieb der HBW ohne Torerfolg. Jona Schoch und Moritz Strosack beendeten die Flaute. Nicht einmal mehr zwei Minuten blieben übrig. Und dennoch schaffte es der HBW noch, seinen Vorsprung zu verspielen, weil – in diesem Fall – Regisseur Saueressig zu ungeduldig und zu ungenau abschloss. Ein Risikopass landete bei TuSEM-Rechtsaußen Felix Eißing, der aus dem Nullwinkel in der letzten Sekunde zum 21:21 ausglich.

Bürkle: „ein verlorener Punkt“

„Klar, das war ein verlorener Punkt“, gibt Bürkle zu, „wir haben am Ende die Uhr nicht gut genug kontrolliert.“ Deshalb sei das Remis unter dem Strich gerecht, weil Essen seine Chance ergriffen habe. Er bescheinigte seiner Mannschaft eine starke kämpferische Leistung mit einer hervorragenden Abwehr über 60 Minuten. In der ersten Halbzeit habe sich das Team auch viele Chancen herausgespielt, „aber im Abschluss waren wir nicht konsequent genug“.

TuSEM Essen – HBW Balingen-Weilstetten 21:21 (11:11)

HBW Balingen-Weilstetten: Sejr (1.-60., 10 P.), Ruminsky (bei 4 Siebenmetern, 1 P.); Gretarsson (6/1), Heinzelmann (4), Saueressig (3), Hildenbrand (2), Schoch (2), Schöngarth (2), Strosack (2), Beciri, Ingason, Linhares, Vistorop, Volz (n.e.), Huber (n.e.).

TuSEM Essen: Diedrich (1.-60., 16 P.), Fuchs, Bliß; Szczesny (8), Müller (4/2), Dangers (2), Maldonado (2), Mast (2), Eißing (1), Homscheid (1/1), Klingler (1/1), Rozman, Schenderlein, Schoss, Seidel, Wolfram.

Zeitstrafen: Dangers, Mast – Beciri (2), Heinzelmann, Hildenbrand, Ingason.

Nächstes Spiel: HBW Balingen-Weilstetten - Wölfe Würzburg, Sonntag, 02. April, 17 Uhr, SparkassenArena Balingen.