Mit einem offiziellen Festakt begann die Feuerwehrabteilung Wildberg ihre Feier zu 150 Jahre Bestehen. Foto: Menzler

Die Freiwillige Feuerwehr in Wildberg feierte an diesem Wochenende ihr Jubiläum zu 150 Jahre. Dass es die Feuerwehr so lange schon gibt, ist keine Selbstverständlichkeit – das macht Daniel Nuding, Kommandant der Gesamtwehr, in einer Festrede deutlich.

150 Jahre und damit rund 55 000 ereignisreiche Tage inklusive zahlreicher Einsätze. So lange gibt es die Feuerwehr Abteilung Wildberg schon. Was heutzutage als normal gilt, – wenn es brennt, rufe ich die Feuerwehr und sie rettet mich –, war damals ganz und gar nicht selbstverständlich. Das zeigt sich in der Geschichte der Lebensretter in Wildberg.

Freitagabend begannen die Feierlichkeiten zum Jubiläum mit einem Festakt. Am Wochenende waren dann alle Bürger zum Feiern beim Feuerwehrhaus eingeladen. Bürgermeister Ulrich Bünger und der Gemeinderat, Markus Fritsch, Vorsitzender Kreisfeuerwehrverbands, stellvertretender Kreisbrandmeister Volker Renz sowie zahlreiche Kommandanten der Feuerwehren im Kreis: Sie alle kamen, um mit der Wildberger Feuerwehr zu feiern. Kommandant Daniel Nuding nahm die Gäste mit auf eine Reise durch die Zeit.

Gründung erwies sich schwieriger als gedacht

Die Feuerwehr hatte es offenbar nicht immer leicht. Bereits für die Gründung der Abteilung Wildberg am 10. August 1873 hatte diese so einige Herausforderungen zu meistern. So wollte der damalige Gemeinderat keine finanziellen Mittel für eine Feuerwehr einrichten, erzählte Nuding in seiner Festrede. Erst durch eine königliche Anordnung wurde die Wehr gegründet.

Voller Saal im Feuerwehrhaus in Wildberg – mit dabei: Volker Renz (vorne, von links), Markus Fritsch, Ulrich Bünger und Daniel Nuding Foto: Menzler

„An eine Ausstattung wie heute, war gar nicht zu denken“, sagte Nuding. Es dauerte einige Jahre bis die ersten Hilfsmittel und Uniformen kamen. Bis 1938 mussten die Feuerwehrmänner mit Handpumpen arbeiten. „Da war viel Man-Power nötig“, betonte der Kommandant. Dann kam die erste motorisierte Tragkraftspritze zum Einsatz. Dennoch dauerte es noch rund 30 Jahre, bis die Retter nicht mehr zu Fuß zum Einsatzort mussten, sondern das erste Fahrzeug erhielten. Es folgten einige einschneidende Ereignisse für die Feuerwehr: Im zweiten Weltkrieg kamen erstmals Frauen zur Wehr, da viele Männer im Krieg dienten, die Bombardierung 1945 forderte viel Kraft und auch die Hochwasser 1990 sowie 1993 forderten tagelange Einsätze von der Feuerwehr.

Umso schöner waren da die Feiern, die es immer mal wieder gab. So bei der Einweihung der verschiedenen Feuerwehrhäuser, mit denen die Wehr wachsen und sich entwickeln konnte. Oder die Feiern 1973 zum 100. und 1998 zum 125. Jubiläum.

Foto: Menzler

„Auch die Einsatzzahlen sind in den vergangenen 150 Jahren stetig gewachsen“, betonte Nuding. Waren es anfangs noch wenige – vier bis fünf im Durchschnitt –, zähle die Feuerwehr heute circa 70 Einsätze im Jahr. Darunter nicht mehr nur Feuerlöschen, sondern auch technische, medizinische Hilfeleistung, Hilfe bei Überschwemmungen, Jugendarbeit und Ausbildungen und vieles mehr.

Wohl die erste Jugendfeuerwehr im Kreis Calw

„Wir sind für die Bevölkerung rund um die Uhr einsatzbereit“, unterstrich Nuding. Dementsprechend freue es ihn, heute 68 „motivierte und tatkräftige“ Lebensretter an der Seite zu haben. Zudem aktuell 45 in der Jugendfeuerwehr.

Letztere sei übrigens die erste im Kreis Calw gewesen, wie stellvertretender Kreisbrandmeister Volker Renz in seinem Grußwort erwähnte. Auch Markus Fritsch, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverband, Bürgermeister Ulrich Bünger und auch CDU-Bundestagsabgeordneter Klaus Mack dankten in ihren Grußworten der Feuerwehr. Ihr Einsatz sei keinesfalls mehr wegzudenken. Weswegen die Wehr auch weiterhin auf ihre Unterstützung bauen könne. Und damit: „Auf weitere 150 Jahre“, schloss Kommandant Daniel Nuding.