Ein Löschzug rückte in Bad Teinach wegen eines Fehlalarms an. Foto: Weißenmayer

Eigentlich sind Fehlalarme, die durch Brandmeldeanlagen ausgelöst werden, für die Feuerwehr nichts Ungewöhnliches. In der Nacht zum Montag und ein zweites Mal am frühen Vormittag wurden per Sirenenalarm aber nicht nur die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in Bad Teinach-Zavelstein geweckt.

Bad Teinach-Zavelstein - "Gleich mehrere Brandmelder haben gleichzeitig ausgelöst", erklärte Gesamtkommandant Werner Kalmbach das Großaufgebot der Feuerwehren. Sechs Fahrzeuge aus den Abteilungen in Bad Teinach-Zavelstein bildeten zusammen mit fünf weiteren Fahrzeugen der Überlandbrandhilfe aus Calw den langen Löschzug. Den Rettungsdienst noch dazugerechnet standen ein Dutzend Fahrzeuge bereit, um den vermeintlichen Dachstuhlbrand im Lager eines Industriegebäudekomplexes zu löschen.

Pappkartonlager bereitet durchaus Sorge

Die Brandmeldeanlage hatte, in einem Bereich unter dem Dach ausgelöst, wo vor allem Pappkartons gelagert waren, berichtete Kalmbach, der nach langem Anmarschweg über das Treppenhaus nach 30 Minuten wieder Entwarnung geben konnte.

Nachdem wiederholt die Sirenen in den verschiedenen Ortschaften aktiviert wurden, waren auch die Bewohner hellwach. Calws Stadtbrandmeister Dirk Patzelt berichtete von besorgten Bewohnern, die mit einem schweren Unwetter gerechnet hatten und bei der Feuerwehr anriefen.

Hier konnte wiederum Kalmbach beruhigen und erklärte, dass das Sicherheitskonzept vorsehe, bei drohenden Katastrophen oder Großschadenslagen nach dem Sirenenalarm auch noch Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehren zu machen, um die Bewohner zu warnen.

Der zweite Alarm am Morgen gegen 7 Uhr, war dann das Ergebnis einer Panne bei den Reparaturarbeiten der Brandmeldeanlage seitens der Fachfirma, die nochmals einen Großalarm auslöste.

Alarm per Sirene im ländlichen Raum wichtig

Auch wenn es in der Alarmierungsform vereinzelt Kritik aus der Bevölkerung gibt, so will Kommandant Kalmbach an der Form der Alarmierung bei der Gefahr eines Großfeuers per Sirene festhalten: "Wir haben einfach in unserer ländlichen Region immer noch viele Aussiedlerhöfe und da ist es sinnvoll die Bewohner und Nachbarn zu warnen, bis die Feuerwehr vor Ort eintrifft", erklärte er im Zusammenhang mit dem Fehlalarm und erinnerte daran, dass es der erste Alarm nach einem halben Jahr gewesen sei.

Als vorteilhaft erwies sich bei den zwei Fehlalarmen auch, dass das Zusammenspiel der verschiedenen Feuerwehren und die Alarmierung ansonsten reibungslos funktioniert hatte.