In Bruchsal regiert die Euphorie

Von Thomas HauschelMit dem 1. FC Bruchsal stellt sich am Sonntag nicht nur ein Neuling, sondern auch der Überflieger der Oberliga Baden-Württemberg im Balinger Au-Stadion vor. Mit 15 Punkten, und ohne Niederlage auf dem Konto führen die Barockstädter nach sieben Spieltagen die Tabelle an.

"Der Wahnsinn geht weiter", resümierte FC-Trainer Mirko Schneider am vergangenen Wochenende nach dem 4:1-Erfolg gegen die Stuttgarter Kickers II und dem Sprung an die Tabellenspitze. "Meine Mannschaft ist unglaublich, was die zur Zeit abliefert. Wir haben 15 Punkte und sind noch ungeschlagen. Das ist überragend. Wir schwimmen momentan auf einer Welle der Euphorie", weiß der 37-Jährige, der seit sieben Jahren in Bruchsal auf der Bank sitzt und in der Vorsaison mit dem Meisterschaft in der Verbandsliga Baden den Sprung ins baden-württembergische Oberhaus schaffte.

Fürwahr, nahmen seine Kicker die Begeisterung über den Aufstieg nahtlos mit in die neue Saison. Das Team, das in der Sommerpause hochkarätig mit oberligaerfahrenen Akteuren wie den Torhütern Kai Sauer (Astoria Walldorf) und Nicolai Gogol (FC Nöttingen), Pavlos Osipidis (Astoria Walldorf), Ivan Strkalj (Stuttgarter Kickers II), Furkan Aktas (FC Nöttingen) sowie den spanischen Offensivspielern Francisco Rodriguez und Pablo Valencia verstärkt wurde, startete furios in die neue Spielzeit. Einem 5:2-Auftakterfolg beim SV Spielberg, bei dem die TSG Balingen am vergangenen Wochenende mit 2:1 gewann, ließen die Schneider-Schützlinge einen 5:1-Heimsieg gegen Mitaufsteiger 1. FC Heidenheim II folgen, und auch der Kehler FV musste mit einer 1:2-Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten. Torreich ging es auch in den nächsten Begegnungen beim FV Ravensburg (2:2) und gegen den SSV Reutlingen (3:3) weiter, und auch aus Freiberg (1:1) nahmen die Kraichgauer einen Zähler mit, ehe dann mit dem Sieg gegen die Kickers-Reserve sogar der Sprung auf Rang eins gelang.

Schlüssel zum Erfolg ist die Offensive der Barockstädter. Mit bisher 22 Treffern stellt Bruchsal den mit Abstand besten Sturm der Oberliga. Dies ist auch ein Verdienst von Toptorjäger Denis Schwager, der in der noch jungen Saison bereits zehn Tore auf seinem Konto hat und in Spielberg, sowie gegen Heidenheim und Reutlingen jeweils drei Mal erfolgreich war. Doch auch wenn das Bruchsaler Eigengewächs einmal nicht trifft, wie in den vergangenen beiden Spielen, dann springen eben seine Kollegen wie Rodriguez (3 Tore), Valencia (2), Mattia Trianni (2) in die Bresche. Selbst Ausfälle wie der verletzten Sandro Iquanta, Erich Strobel, Burak Güner, Denis Sommer oder Georg Dis scheint die Mannschaft mühelos wegzustecken."Die Stimmung in der Mannschaft ist sensationell. Die Jungs beherzigen das Motto einer für alle, alle für einen, das macht uns stark. Wir kämpfen ohne Ende über 90 Minuten und spielen ein super Angriffspressing", lobt Trainer Schneider.

Auch in Balingen wollen die Kicker aus der Barockstadt weiter auf der Erfolgswelle reiten. Doch droht dem FC der Ausfall von Toptorjäger Schwager, der aufgrund muskulärer Probleme die ganze Woche nicht trainieren konnte. Und mit der TSG trifft die Schneider-Truppe auf einen ebenso motivierten Kontrahenten, der der Bruchsaler Euphorie einen ersten Dämpfer versetzen will.