Flächenpolitik ist für viele relevant: Stefan Kühnlein (Moderator), Alexander Graf (IHK Hochrhein-Bodensee), Carolin Deberling (IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg), FDP-Landtagsabgeordneter Frank Bonath, Ministerin Nicole Razavi, SPD-Landtagsabgeordnete Martina Braun, Christina Gehri (IHK Südlicher Oberrhein), Barbara Houessinon-Junger (Baden-Württemberg International) und Jörg Frey (Vizepräsident Gemeindetag). Foto: Martin Kleinert/pixl-Agentur Hüfingen

Landesministerin Nicole Razavi spricht beim Strategietag im Haus der Wirtschaft.

Der Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg droht den Anschluss zu verlieren. Energie ist teuer, Arbeitnehmer kaum verfügbar, Betriebserweiterungen nur schwer zu realisieren. Dies belegt die jüngste Standortumfrage der Industrie- und Handelskammern im Regierungsbezirk Freiburg.

Bei ihrem diesjährigen „Strategietag Standortpolitik“ im Haus der Wirtschaft in Villingen-Schwenningen diskutierten Experten der Regionalentwicklung Lösungsansätze, um Investoren, Flächen und Gesetze erfolgreich zu kombinieren. Gastrednerin war Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen.

Das gemeinsame Fazit: Ohne neue Flächen wird es bei der wirtschaftlichen Fortentwicklung Baden-Württembergs nicht gehen. „Deutschland kann es besser“, bekräftigte IHK-Vizepräsidentin Carolin Deberling bei ihrer Begrüßung. Sie betonte die Bedeutung der Industrie für den Wohlstand im Südwesten. „Jeder zweite Euro der Gewerbesteuer wird in der Industrie erwirtschaftet“, so Deberling.

Ein harter Druck

Die Transformation in den Bereichen Automotive oder Medizintechnik bedeute aber auch, dass sich Investitionsschwerpunkte neu sortierten. „Der Wettbewerbsdruck ist hart. Deshalb ist es keine Selbstverständlichkeit mehr, dass Hidden-Champions aus Baden-Württemberg regional investieren.“ Deutschland sei teuer, kompliziert und langsam geworden.

Landesministerin Nicole Razavi skizzierte in ihrem Vortrag Lösungsansätze: „Als Landesregierung haben wir eine Ansiedlungsstrategie verabschiedet. Damit wollen wir mittelständische Unternehmen binden und neue Investitionen nach Baden-Württemberg holen.“ Gleichzeitig sei ein neuer Landesentwicklungsplan in Arbeit. „Dieses Gesamtkonzept setzt den Rahmen für die räumliche Entwicklung von Verkehrswegen, Erneuerbaren Energien oder Wirtschaftsflächen.“