Die Kutschfahrten standen bei den jugendlichen Besuchern aus Wildberg hoch im Kurs. Foto: Schneeberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Teilnehmer des Wildberger Fereinprogramms entdecken neue Seiten der Vierbeiner

Von Viktoria Schneeberg Wildberg. Nach einer Wanderung zum Pferdehof Schneider in Deckenpfronn durften 16 Wildberger Kinder im Rahmen des Ferienprogramms den Hof sowie die Tiere kennenlernen und Erfahrungen im Umgang mit Pferden sammeln. Kutsche fahren, reiten und ein Besuch auf dem Heuboden standen ebenfalls auf dem Programm.

Gemeinsam mit Karin und Christof Stadel wanderten 16 Kinder von Gültlingen nach Deckenpfronn. Der Besitzer des Pferdehofs Heinz Schneider erwartete die Kinder bereits.

Zum Auftakt gab es eine Führung über den Hof, die von Tochter Amelie Schneider und der langjähriger Reiterin Annika Flick übernommen wurde. Die beiden jungen Frauen zeigten den Besuchern zunächst den großen Stall, der aus einem Innen- und Außenbereich besteht. Im Gegensatz zu vielen anderen Pferden müssen die Tiere hier nicht in einzelnen Box stehen, sondern können sich frei bewegen. Alle Pferde und Ponys leben in einer großen, harmonischen Herde zusammen. "Viele Pferde sind Boxenhaltung gewöhnt", berichtet Annika Flick, "weshalb sich Neuankömmlinge anfangs oft schwer tun, sich zu integrieren. Doch sie schaffen es schnell, sich in die Rangordnung zu fügen und Teil der Herde zu werden." Die beiden Reiterinnen erklärten den Kindern viel über die spannende Welt der Pferde. So lernten die Mädchen und Jungen die verschiedenen Fellfarben und Pferderassen kennen sowie den Unterschied zwischen Pferd und Pony, Hengst und Wallach, Rassepferd und Mischling. Interessant war auch, dass die Pferde ein Halsband mit Chip haben, damit sie die entsprechende Futtermenge über einen speziellen Automaten erhalten können.

Natürlich durften auch die Kinder Fragen stellen. "Warum zucken die Pferde immer so?", wollte die achtjährige Lara wissen. Annika Flick erklärte: "Das machen die, um die Fliegen zu verjagen." Zudem ergänzte Amelie Schneider: "Dazu dienen auch der Schweif und die Mähne."

Dass der Innenbereich mit Gummimatten statt mit Stroh ausgelegt ist, erleichtere die Reinigung. "Zum Schlafen legen sich die Pferde oft hin, weil sie sich hier sicher fühlen", berichtete Annika Flick. Heinz Schneider, der nun auch dazu gekommen war, erklärte außerdem: "Unsere Pferde haben keine Hufeisen, weil diese nur nötig sind, wenn sie stundenlang auf hartem Untergrund gehen müssen oder als Rutschbremse beim Turniersport."

Heinz Schneider:"Pferde sindkeine Sportgeräte"

Einige Pferde kamen neugierig näher, um den Besuch zu beschnuppern und sich streicheln zu lassen. Manche Kinder waren äußerst vorsichtig, doch Amelie Schneider beruhigte sie: "Die Pferde beißen nur, wenn man ihnen weh tut." Ihr Vater jedoch wies darauf hin, dass nicht alle Pferde so lieb seien wie diese. "Bei fremden Pferden solltet ihr aufpassen. Manche beißen oder treten schon mal schneller zu."

Nach der Stallbesichtigung kletterten die Kinder auf den Heuboden. Von dort aus konnten sie etwas Futter für die Pferde nach unten in das Außengehege werfen, worüber sich die Tiere sichtlich freuten.

Als die Kinder alles gesehen haben, meinte Heinz Schneider zu ihnen: "Viele Menschen glauben, dass Pferde nur zum Reiten da sind, aber man kann mit ihnen auch Kutsche fahren, spazieren gehen oder ihnen Tricks beibringen. Sie sind keine Sportgeräte, sondern Freunde." Sein Haflinger bewies dies, indem er auf Kommando seine Vorderbeine auf ein Podest stellte.

Nun durften die Kinder beim Satteln zusehen. Amelie Schneider erklärte ihnen, auf was man dabei achten muss und dass man das Pferd mit den Zügeln nur sanft lenken soll, um es nicht zu verletzen. Endlich war es soweit: Die Mädchen und Jungen durften sich auf die Pferderücken schwingen und im Schritt eine Runde durch die Halle reiten sowie einen kurzen Ausflug mit der Shetlandponny-Kutsche machen. Darüber hinaus stand ein Spaziergang mit einem Shetlandpony auf dem Prgramm.

Abschließend konnten sich die Kinder auf dem Spielplatz austoben und sich beim Grillen neue Energie holen. Helin, die die an diesem Tag erst zum zweiten Mal auf einem Pferd saß, hat den Besuch auf dem Pferdehof sehr genossen. "Das Schönste war die Fahrt mit der Kutsche", fand die aAhtjährige.

Die Veranstaltung hat Karin Stadel vom Sportverein Gütlingen organisiert, doch wer ein ähnliches Programm erleben möchte, kann beispielsweise seinen Geburtstag auf dem Pferdehof feiern.