Pater Anto Chakiath aus Indien wird in Wellendingen während seiner Urlaubsvertretung von Volker Schmeh und weiteren Mitgliedern der Kirchengemeinde betreut. Er wohnt im Wellendinger Pfarrhaus. Foto: Riedlinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Seelsorgeeinheit: Pater Anto Chakiath vertritt Pfarrer Varghese Plackal / Von Gemeinde umsorgt

Ein neues Gesicht ist derzeit in der katholischen Kirchengemeinde Wellendingen und in den benachbarten Kirchengemeinden der Seelsorgeeinheit 5 zu sehen.

Wellendingen. Pater Anto Chakiath vertritt noch bis Ende August Pfarrer Varghese Plackal, der zurzeit in Urlaub ist, in den Kirchengemeinden Neufra, Wilflingen, Feckenhausen und Zepfenhan.

Nach rund drei Wochen seit Anfang August hat er sich im Wellendinger Pfarrhaus schon ganz gut eingelebt. Unterstützung bekommt er dabei nicht nur durch Volker Schmeh, sondern auch durch etliche weitere Mitglieder der Kirchengemeinde, die ihn nicht nur mit Einladungen zum Essen betreuen, sondern in der freien Zeit auch einmal einen Ausflug mit ihm unternehmen. "Ich glaube, die Pater, die regelmäßig im August bei uns die Urlaubsvertretung machen, haben nur selten selber kochen müssen", schmunzelte Volker Schmeh am vergangenen Freitagnachmittag. Wie Varghese Plackal gehört auch Anto Chakiath zum Orden der Karmeliter und stammt wie er aus der südindischen Provinz Kherala. Tatsächlich sind die Heimtorte der beiden nur rund zehn Kilometer voneinander entfernt. Chakiath studiert Philosophie an der Gregoriana, der päpstlichen Universität im Vatikan. Neben Italienisch und Englisch spricht er auch Deutsch, wobei er dies als "ganz schön schwierig" bezeichnet. Deswegen wurde auch ein Teil des Gespräches in Englisch geführt.

Der 35 Jahre alte Geistliche stammt aus einfachen Verhältnissen und ist der Älteste von insgesamt drei Kindern, er hat noch einen Bruder und eine Schwester in Indien. Im vergangenen Jahr war er bereits als Urlaubsvertretung in Mindelheim, in Wasserburg und auch schon in Rheinhausen im Bistum Freiburg tätig. Nach der Vertretungszeit in Wellendingen wird ihn sein Weg ab Anfang September weiter nach Österreich nach Maria Zell führen.

Nach Beendigung seiner Studienzeit wird er aus heutiger Sicht wieder zurück in seine Heimat Indien gehen und eventuell eine Stelle am Priesterseminar antreten, in dem er wieder neue Nachwuchskräfte ausbilden wird.

In seiner freien Zeit widmet es sich gerne den schönen Dingen des Lebens, hat mit Mitgliedern der Kirchengemeinde in Wasserburg mehrere Gemälde gemalt oder auch schon in seiner Ausbildung in Indien bildhauerisch Skulpturen geschaffen. Auf Bildern zeigte er lebensgroße Figuren, die Christus in einer sitzenden Position darstellen und die er aus Zement gefertigt hatte.

"Schönheit ist die Art, wie Gott sich in allem zeigt – in Menschen, in der Natur und auch in der Kunst", sagte er. In Deutschland gefällt ihm besonders, dass alles sehr sauber und auch die ganze Lebensweise sehr geregelt sei. Dies sei in Italien anders, lachte er. Er jedoch mag beide Lebensauffassungen und ist ein offener Ansprechpartner, der sich immer wissbegierig zeigt.