Viktor Troicki aus Serbien (Foto) steht zusammen mit Rafael Nadal im Finale des ATP-Turniers in Stuttgart. Foto: dpa

Nachdem der Favorit Rafael Nadal schnell alles klar gemacht hatte, hat sich auch der Serbe Viktor Troicki mit 6:3, 6:7 (1:7), 7:6 (7:2) gegen den US-Open-Sieger Marin Cilic den Einzug ins Finale des ATP-Turniers auf dem Weissenhof erkämpft.

Stuttgart - Gut zwei Wochen vor Wimbledon hat Topfavorit Rafael Nadal beim Tennisturnier in Stuttgart das Finale erreicht und trifft dort auf Viktor Troicki aus Serbien. „Mir ist das egal, ob ich der Favorit bin oder nicht. Ich bin zu lange auf der Tour, um mich damit zu beschäftigen“, sagte Nadal mit Blick auf sein erstes Rasenendspiel seit der Niederlage beim Klassiker in London 2011. Vor vier Jahren unterlag er Novak Djokovic.

Am Samstag besiegte der Spanier im Halbfinale den Franzosen Gael Monfils 6:3, 6:4. „Ich habe sehr aggressiv gespielt, er hat sehr defensiv gespielt. Ich habe mit der richtigen Intensität gespielt und auf meinen Moment gewartet“, sagte Nadal nach der Partie bei hochsommerlichen Temperaturen. „Ich bin glücklich mit meiner Art, Tennis zu spielen.“

Troicki gelang beim 6:3, 6:7 (1:7), 7:6 (7:2) früh im ersten Satz ein Break, der erste Durchgang war eine schnelle Angelegenheit. US-Open-Sieger Marin Cilic, der im Viertelfinale schon gegen den Qualifikanten Mischa Zverev über drei Sätze und zwei Tiebreaks große Mühe gehabt hatte, fand erneut nicht gut in die Partie.

Spannendes und umkämpftes Duell

Im zweiten Satz konnte Troicki zwar einen Satzball abwehren, musste sich dem Top-Ten-Spieler im Tiebreak aber deutlich 1:7 geschlagen geben. Cilic gelang im entscheidenden Durchgang schließlich das Break zum 3:2, das sich die Nummer 28 der Weltrangliste mit dem Ausgleich zum 4:4 aber zurückholte. Erneut ging es in dem am Ende umkämpften Duell in den Tiebreak - mit dem besseren Ende für Troicki.

Nadal hat nun bei der Rasenpremiere auf dem Weissenhof die Chance auf seinen dritten Turniersieg in Stuttgart. 2005 und 2007 holte er den Titel beim „MercedesCup“ noch auf Sand. Die beiden letzten deutschen Tennisprofis, Philipp Kohlschreiber und Mischa Zverev, waren am Freitag im Viertelfinale ausgeschieden.

Daimler-Chef Dieter Zetsche sieht Nadal siegen

Beobachtet von Daimler-Chef Dieter Zetsche glückte Nadal gegen Monfils nach 1:19 Stunden Spielzeit sein erster Zwei-Satz-Erfolg des Turniers. Im ersten Durchgang profitierte der Spanier beim Break zum 5:2 erst von leichten Fehlern seines Gegners am Netz. Ein Doppelfehler von Monfils machte den Punkt schließlich perfekt.

Monfils hatte auch in der Folge Schwierigkeiten mit einfachen Bällen in der Nähe der Netzkante. Die Zuschauer hatten fast Mitleid mit dem 16. der ATP-Weltrangliste und versuchten, ihn mit aufmunterndem Beifall zu motivieren. Zwischenzeitlich schien er Nadal den Rang als Publikumsliebling abzulaufen.

Im zweiten Satz gelang Nadal erneut ein Break, dieses Mal zum 5:4. Monfils schien alles auf eine Karte setzen zu wollen und drosch auch einen zweiten Aufschlag mit 216 Stundenkilometern auf Nadals Seite - allerdings ins Aus. Kurz darauf war die Niederlage perfekt und Nadal ließ sich bejubeln. Auch am Sonntag soll seine letzte Turnierpartie so enden: „Ich hoffe, dass ich ein gutes Finale spielen werde und die Zuschauer Spaß haben.“