Nicht nur der Nahverkehr wird lahmgelegt

Stuttgart - Die ersten Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Baden-Württemberg sind angelaufen, am Mittwoch ist die Landeshautpstadt Stuttgart dran. Busse und Bahnen der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) bleiben in den Depots, Eltern stehen vor verschlossenen Kita-Türen und der Müll bleibt vor den Tonnen.

Auf welche Einschränkungen sich die Stuttgarter einstellen müssen, lesen Sie auf den nächsten Seiten.

151 städtische Kitas bleiben zu

151 städtische Kindertagesstätten werden am Mittwoch bestreikt, 27 Einrichtungen sind laut Stadt geöffnet. Neun Kita seien teilweise geöffnet, bei einer Kita springen am Streiktag die Eltern als Betreuer ein. Das Jugendamt hat ein Infotelefon eingerichtet (0711/216-55555, geschaltet ab Mittwoch, 7 Uhr) – hier können Eltern erfahren, ob die Kita ihres Kindes vom Streik betroffen ist.

Beschäftigte der Stadt haben Glück: Wird ihre Kita bestreikt, haben sie die Möglichkeit, ihr Kind ausnahmsweise mit zur Arbeit zu bringen. „Natürlich muss es auch mit dem Arbeitsplatz vereinbar sein. Aber hier sind wir kulant“, so Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle.

SSB-Busse und Bahnen bleiben im Depot

Pendler, die den öffentlichen Nahverkehr in Stuttgart nutzen, müssen sich am Mittwoch um Alternativen für ihren Weg zur Arbeit kümmern. Es fahren keine Stadtbahnen und keine Busse. Die Zahnradbahn bleibt in ihrem Depot und der Betrieb der Seilbahn ruht. Teilweise hat der Ausfall Auswirkungen bis auf die Fildern, nach Sindelfingen, Fellbach, Remseck und Gerlingen. Darüber hinaus bleiben die SSB-Kundenzentren geschlossen und der telefonische Kundenservice ist nicht besetzt.

Dadurch, dass so mancher auf sein Auto umsteigen wird, werden auch die Autofahrer an diesem Tag länger für die Fahrt zur Arbeit brauchen.

S-Bahnen und Regionalbusse fahren

Nicht vom Streik betroffen sind die S-Bahnen und Regionalbusse, sowie die Busse, die im Auftrag der SSB fahren. Auch Schülerbusse zu Sporteinrichtungen und Busse zu Behinderteneinrichtungen  werden nicht bestreikt.

Zudem können Fahrgäste unter www.ssb-ag.de prüfen, ob alternative Fahrmöglichkeiten für ihre Strecke zur Verfügung stehen.

Im Nahverkehr fordert Verdi eine Zulage von 70 Euro, weil die Beschäftigten dort besonderen Nachholbedarf und anstrengenden Schichtdienst hätten.

Müll bleibt in den Tonnen

Die Mülltonnen im Stuttgarter Stadtgebiet werden am Mittwoch wohl nur zum Teil geleert. Wo Müll in den Tonnen bleibt, will die AWS die Abholung in den folgenden Tagen nachholen.

Die Deponie Einöd, der Wertstoffhof Einödstraße 50 in Hedelfingen und das Schadstoff- und Wertstoffmobil bleiben zu. Die Wertstoffhöfe Burgholzstraße 31/1 in Münster, In den Entenäckern 3 in Plieningen, Hemminger Straße 125 in Weilimdorf und Liebknechtstraße 49/1 in Vaihingen sind geöffnet.

Infos bekommt man auch an der AWS-Kundenhotline unter 0711/216-88700.

Auch das Klinikum Stuttgart wird bestreikt

Vom Streik am Mittwoch sind auch die vier Krankenhäuser des städtischen Klinikums betroffen. Zwar wird es bei der Patientenaufnahme, den Untersuchungen und Behandlungen durch den Streik zu Einschränkungen kommen, die Versorgung der Patienten, so betont die Stadt, sei aber gewährleistet.

Patienten, die wissen wollen, ob ihr vereinbarter Termin weiterhin steht, können sich an die Telefonzentrale des Klinikums (0711/27800) wenden.

Streik auch in den städtischen Mineral- und Hallenbädern

Auch die städtischen Bäder sind betroffen. Wer am Mittwoch in den Mineral- und Hallenbädern der Stadt schwimmen gehen will, sollte sich unter der Telefonnummer 0711/216-57880 informieren, ob das Bad geöffnet hat.