Runden Geburtstag hat die Albstädter Fachschule für Sozialpädagogik gefeiert. Das Bild zeigt den „Lehrkörper“. Foto: Freudenberger

Ihr 50-jähriges Bestehen hat die Albstädter Fachschule für Sozialpädagogik gefeiert.

Seit nunmehr 50 Jahren bildet die Fachschule für Sozialpädagogik, die sich heute unter dem Dach der Walther-Groz-Schule befindet, sozialpädagogische Fachkräfte, Erzieherinnen und Erzieher aus – wie alles begann, schilderte beim Festakt im Anschluss an die Begrüßung der Gäste durch Walther-Groz-Schulleiter Hans-Jörg Fink der zuständige Dezernent des Landratsamts, Karl Wolf.

Im Schuljahr 1972/73 waren erstmals Erzieherinnen im Zollernalbkreis ausgebildet worden, seinerzeit in Balingen an der Friederike-Rösler-Schule – es waren, auch in pädagogischer Hinsicht, Pionierzeiten. 30 Jahre später wurde die berufliche Schullandschaft neugeordnet; es entstand ein sozialpädagogischer Schwerpunkt in Albstadt, und so brach die Friederike-Rösler-Schule 2004 ihre Zelte in Balingen ab und wurde in die Hauswirtschaftliche Schule in Albstadt integriert. Der damaligen Fusion folgte 17 Jahre später eine weitere: Die kaufmännische und die hauswirtschaftliche Schule in Albstadt schlossen sich zur neuen, größeren Walther-Groz-Schule zusammen.

Das Fundament für alles Weitere

Conny Richter, einstige Friederike-Rösler-Schülerin und heute Kindergartenfachberaterin des Zollernalbkreises, hob in ihrem Grußwort die Fachlichkeit der Schule hervor: Was sie vermittle, sei das Fundament für alle weitere fachliche Entwicklung und ein lebenslanges Lernen, etwa bei späteren Fortbildungen.

Von der Aufbewahrungs- zur Bildungsstätte

Auf eine Reise durch mehrere Jahrzehnte Geschichte eines Berufs nahm Renate Thiersch, ehemalige Lehrbeauftragte an der Universität Tübingen, ihre Gäste mit. Noch in den 1960er Jahren war der Erziehung in den Kindergärten keine allzu hohe Bedeutung beigemessen worden; das änderte sich in den 1970er Jahren, die eine Professionalisierung der frühkindlichen Begleitung brachten: Aus Aufbewahrungsstätten wurden frühkindliche Bildungsorte, was natürlich nicht ohne Folgen für Berufsausbildung und Berufsbild bleiben konnte. 50 Jahre später ist die frühkindliche Bildung in den Kindertageseinrichtungen nicht mehr aus der Gesellschaft wegzudenken, und die Ansprüche an die Professionalität des Personals sind hoch: In vielen Ländern setzt die Berufsausübung mittlerweile ein Studium voraus.

Theorie und Praxis gehen Hand in Hand

Nach Thierschs Vortrag hatten die Gäste Gelegenheit, die Ausstellung anzusehen, welche die Lehrkräfte im Foyer erstellt hatten: Sie dokumentierte unter anderem, wie den veränderten Anforderungen an die diversen sozialpädagogischen Betätigungsfelder an der Walther-Groz-Schule Rechnung getragen wird. Theorie und Praxis gehen Hand in Hand; die Zusammenarbeit mit den Einrichtungen ist ein Grundpfeiler der Ausbildung. Die Zahl der Auszubildenden schwankten im Lauf der Jahrzehnte; aktuell steigen sie, was nicht zuletzt der neuen praxisintegrierten Ausbildungsform, kurz „PiA“, geschuldet sein dürfte. In ihr haben die künftigen Erzieherinnen und Erzieher von Anfang an den Status von Auszubildenden – das bedeutet, dass sie eine Vergütung erhalten.

Die derzeitigen Schülerinnen und Schüler der Fachschule für Sozialpädagogik Foto: Freudenberger

Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Wolfgang Fischer und Andreas Jäckle, beide Lehrer an der Fachschule, und dem angehenden Erzieher Kim Bendrin.