Auch das Uhrenindustriemuseum ist mit einem einem Projekt bei der Schwenninger Geschichtswoche vertreten. Foto: Marina Schölzel

Vom 4. bis 11. Mai findet sie wieder statt: Die Schwenninger Geschichtswoche. Viele Referenten geben Einblicke in die Geschichte Schwenningens und auch das Uhrenindustriemuseum ist mit einem Beitrag mit dabei.

Vom 4. bis 11. Mai findet in Schwenningen wieder die Schwenninger Geschichtswoche statt. In der Zeit gibt es jeden Tag entweder einen Vortrag, eine Stadtführung oder sogar beides. Die Eröffnungsveranstaltung sowie die meisten anderen Vorträge finden im Trisanium, Ob dem Brückle 14, statt. Mit Ausnahme der Fahrt nach Triberg sind die Veranstaltungen gratis.

Wieder mit dabei sind viele Referenten, unter anderem Casimir Bumiller. Er referiert über das Thema „Schwenningen auf dem Weg nach Württemberg“. Casimir Bumiller ist ein bekannter Historiker und Herausgeber der beiden Bände „Geschichte der Stadt Villingen-Schwenningen“. Sie wurden im Auftrag der Stadt Villingen-Schwenningen herausgegeben. Er ist 1951 geboren, wuchs in Jungingen auf und ging in Hechingen zur Schule.

Viele Referenten sind mit an Bord

Er studierte Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Von 1980 bis 1984 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am dortigen historischen Seminar und promovierte 1985 in Freiburg. Von 1986 bis 1987 arbeitete er beim Kulturamt von Singen. Ab dem Jahre 1988 betätigte er sich freiberuflich als Publizist und als Kurator von historischen Ausstellungen. Er verfasste zahlreiche Chroniken verschiedener Städte und Gemeinden hauptsächlich im südlichen Teil von Baden-Württemberg.

Ein Archäologe zu Gast

Dann ist der Archäologe Gaetano Oehmichen zu Gast. Er referiert über das Thema „Alle Wege führen nach Rom? – Die Alamannen und ihre fränkischen Nachbarn“. Bei der ersten Schwenninger Geschichtswoche hielt er den Eröffnungsvortrag. Gaetano Oehmichen ist 1961 geboren und leitete als leitender Archäologe des Landesdenkmalamtes die bisher letzten Ausgrabungen des alamannischen Gräberfeldes „auf der Lehr“ von 1989 bis 1991.

Als weitere Referentin berichtet Ute Schulze über die Auswanderungen aus Schwenningen und Mühlhausen. Ute Schulze ist derzeit Leiterin des Amtes für Archiv- und Schriftgutverwaltung in Villingen-Schwenningen. Sie ist 1963 in Dortmund geboren, 1983 bis 1988 Studium der Mittleren und Neueren Geschichte sowie Politologie an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster, Magisterabschluss 1988,1989 und 1992 Ausbildung zur Diplomarchivarin beim Land Baden-Württemberg. Seit 1992 ist sie im Stadtarchiv Villingen-Schwenningen beschäftigt.

Erster Weltkrieg auch ein Thema

Die Vorsitzende des Schwenninger Heimatvereins, Annemarie Conradt-Mach, referiert über die Themen „Polizeiwehreinsatz in Schwenningen im Jahr 1923“ und zur „Arbeiterbewegung in Schwenningen vor dem Ersten Weltkrieg“.

Annemarie Conradt-Mach ist 1947 in Stuttgart geboren, 1966 bis 1972 studierte sie Wirtschafts- und Sozialgeschichte und Germanistik in Erlangen-Nürnberg und Freiburg. Sie war 1972 bis 2013 Lehrerin an beruflichen Schulen, promovierte 1999 in Freiburg und war 2002 bis 2013 Schulleiterin der Staatlichen Feintechnikschule in Villingen-Schwenningen. Seit 2000 ist sie Vorsitzende des Heimatvereins. Sie ist Autorin von Büchern und Veröffentlichungen zur Industriegeschichte.

Siegfried Heinzmann berichtet in seinem Vortrag über „Alte Grenzen und Grenzsteine um Schwenningen“. Bereits 1988 hat er zu diesem Thema ein Buch veröffentlicht. Siegfried Heinzmann ist 1940 in Schwenningen geboren, machte 1954 bis 1957 eine Werkzeugmacher-Lehre, 1962 bis 1963 einen Meisterkurs an der Staatliche Feintechnikschule Schwenningen, war 1963 Feinmechaniker-Meister und 1967 bis 2004 Betriebsleiter und Prokurist. Seit 1980 ist er Autor mehrerer Bücher und Veröffentlichungen zur Geschichte Schwenningens und seines Umlandes. Seit 1994 ist er Redaktionsmitglied des Heimatsblättles. 2008 erhielt er die Bürgermedaille der Stadt Villingen-Schwenningen und 2019 das Bundesverdienstkreuz. Er war lange Jahre Vorsitzender des Förderkreises Lebendiges Uhrenindustriemuseum und stellvertretender Vorsitzender im Schwenninger Heimatverein.

Uhrenindustriemuseum mit dabei

Auch das Uhrenindustriemuseum (UIM) beteiligt sich an der Geschichtswoche. Es stellt sein neues Projekt „NS-Zwangsarbeit in Schwenningen“ vor. Dabei sein wird Florian Kemmelmeier und Annemarie Conradt-Mach wird die Veranstaltung moderieren. Florian Kemmelmeier stammt aus Schwenningen und wohnt in Berlin. Er ist Historiker und Mitarbeiter der Berliner Dokumentationsstätte Topographie des Terrors und des Gedenkstättenreferates.

Folgende Veranstaltungen werden bei der Schwenninger Geschichtswoche geboten sein:

Arbeiterbewegung vor erstem Weltkrieg

Am Samstag, 4. Mai, 17.30 Uhr, Eröffnung im Trisanium, Ob dem Brückle 14, mit einem kleinen Empfang. Um 18 Uhr startet der Vortrag von Annemarie Conradt-Mach.

Unterwegs mit der Trachtengruppe Am Sonntag, 5. Mai, gibt es die Ausfahrt nach Triberg. Die Trachtengruppe kann zum Schinkenfest nach Triberg begleitet werden. Wer mit dem BW-Ticket mitfahren möchte, trifft sich gegen 11 Uhr am Bahnhof in Schwenningen. Fahrtkosten betragen elf Euro, Anmeldung an info@schwenninger-heimatverein.de oder 07720/3 65 50.

Grenzsteine um Schwenningen Sonntag, 5. Mai, 18.30 Uhr, Vortrag von Siegfried Heinzmann.

Pauluskirche im Neckarstadtteil Montag, 6. Mai, 17 Uhr, Führung mit Stadtführer Jürgen Timm.

Auswanderung aus Schwenningen und Mühlhausen Montag, 6. Mai, 19.30 Uhr, Vortrag von Ute Schulze.

Spaziergang vom Bahnhof zum Moos Dienstag, 7. Mai, 14 Uhr, Führung mit Moos- und Stadtführerin Christa Müller.

Philosophische Stadtführung zur Zeit Dienstag 7. Mai, 17 Uhr, Führung mit Stadtführer Rudolf Reim. Um 19.30 Uhr findet ein Vortrag mit Annemarie Conradt-Mach statt.

Schwenninger Männer in 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts Mittwoch 8. Mai, 17 Uhr, Führung mit Stadtführer Franz Müller.

Schwenningen auf dem Weg nach Württemberg Mittwoch 8. Mai, 19.30 Uhr Vortrag von Casimir Bumiller, im Großen Raum (EG) 14, Ob dem Brückle 14

100 Jahre Arbeiterleben Donnerstag, 9. Mai, 10 Uhr, Führung mit Stadtführerin Bärbel Bouyer.

Mit dem Leiterwägele durch Schwenningen Am Donnerstag, 9. Mai, 14.30 Uhr laden Stadtführerin Jutta Arendt und Stadtführer Hans Martin Weber zu einer Vatertagsführung ein. Sie ist auch für Familien mit Kindern geeignet

Abendspaziergang Schwenninger Moos Donnerstag, 9. Mai, 19. 30 Uhr, mit Moos- und Stadtführer Raimund Schuster.

Alte Relikte der Schwenninger Geschichte, Freitag, 10. Mai, 17.00 Uhr Führung mit Stadtführer Hans Martin Weber.

Alle Wege führen nach Rom? Die Alamannen und ihre fränkischen Nachbarn, Freitag 10. Mai, 19.30 Uhr Vortrag des Archäologen Gaetano Oehmichen, Ob dem Brückle 14.

Zwangsarbeiter in Schwenningen während des 2. Weltkrieges, Samstag, 11. Mai, 15 Uhr. Das Uhrenindustriemuseum stellt sein neues Projekt vor.

Altes Krematorium, Samstag, 11. Mai, 18 Uhr, Führung mit Rolland Kleiser.