Ein voller Parkplatz an der Moschee: Dieses Bild bot sich am Donnerstagmorgen gegen 7 Uhr in Blumberg. Foto: Privat

Staunen für manchen, der am Donnerstag gegen 7 Uhr nach Blumberg in die Kernstadt fuhr. Standen doch vor der Moschee am Werner-Gerber-Sportzentrum rund 30 Autos, und das in Corona-Zeiten, wo zwischenmenschliche Kontakte eingeschränkt sind.

Blumberg - Hat der Türkisch-Islamische Kulturverein, der die Moschee betreibt, am Donnerstag die Corona-Verordnung nicht ausreichend beachtet? Sami Bastuglu, Vorsitzender des Türkisch-Islamischen Kulturvereins, verneint dies. Es seien immer nur zehn Personen im Gebetsraum gewesen, der mehr als 200 Quadratmeter groß sei. Die anderen Besucher hätten sich so lange draußen aufgehalten, alle hätten auf den nötigen Abstand zueinander geachtet.

Insgesamt seien etwa 30 bis 40 Personen anwesend gewesen. Um 7 Uhr hätten sie mit dem Gebet begonnen, in etwa 20 Minuten sei das Gebetstreffen beendet gewesen. Der Verein führe auch Anwesenheitslisten und habe auch am Donnerstag alle Besucher wegen einer möglichen Kontaktnachverfolgung notiert.

Hygienekonzept vorhanden

Die Muslime feierten am Donnerstag das Ende des Ramadan mit einem Gebet und dem Fastenbrechen, erläuterte Bastuglu. 30 Tage verzichten sie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf das Essen, dann folgt das tägliche Fastenbrechen und nun am Donnerstag das abschließende Fastenbrechen. Bürgermeister Markus Keller hatte vorige Woche seine Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Blumberg seit Beginn des Ramadan am 13. April sprunghaft angestiegen war. Vom Gesundheitsamt im Schwarzwald-Baar-Kreis erhält der Bürgermeister täglich alle Namen der bestätigten Fälle, da die Stadt bei ihren Einwohnern für das Einleiten und Beenden der Quarantäne zuständig ist.

So war die Zahl der Corona-Fälle in den 22 Tagen nach Beginn des Ramadan im Vergleich zu den 22 Tagen vor dem Fastenbeginn von 50 auf 145 Neuinfizierte gestiegen. Der Bürgermeister betonte aber, dass der Türkisch-Islamische Kulturverein mit der Stadt ein auf Situation und Räumlichkeiten abgestimmtes Hygiene-Konzept erstellt habe.