Zeitunglesen beim Frühstück – den Auftakt des Projekts Zeitung in der Schule (Zisch) erlebten gestern vier Klassen am Gymnasium am Hoptbühl. Fotos: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Auftakt für das Projekt Zeitung in der Schule am Villinger Gymnasium am Hoptbühl / Zeitung verbindet

Von Cornelia Spitz

Schwarzwald-Baar-Kreis. Anstatt sich lange mit den Formalitäten aufzuhalten, gingen die Gymnasiasten des Villinger Gymnasiums am Hoptbühl gleich ans Eingemachte: Sie schlugen die Zeitungen auf und lasen. Das ist Zeitung in der Schule, kurz: Zisch, wie es nun 400 Schüler im Schwarzwald-Baar-Kreis vier Wochen lang erleben werden.

Ein Sternmarsch in die Aula der Schule war geplant. Um 10.15 Uhr, nach der großen Pause, schlug gestern die erste Zisch-Stunde für rund 90 Schüler in vier Schulklassen. Die Lehrer Adolf Stöhr und Alexander Chlup hatten die Acht- bis Zehntklässler zusammengetrommelt, die nun mit ihren Zeitungen bewaffnet in die Aula des Gymnasiums marschierten. Gemeinsam mit Lehrer Matthias Restdorff werden sie die Gymnasiasten durch die Projektwochen begleiten und ihnen ein Stück Medienkompetenz mit auf den weiteren Lebensweg geben.

Es gab ein großes Hallo in der Schulaula, als die Schüler durch die verschiedenen Eingänge in die Aula strömten. Manche von ihnen hielten zwischen sich und ihren Hintermännern Zeitungsrollen in den Händen und bildeten so eine lange Schlange. So war es eigentlich auch gedacht: "Zeitung verbindet, Zeitung informiert", erklärte Adolf Stöhr im Vorfeld. Doch egal ob sie nun im geordneten Sternmarsch oder einfach so gekommen waren, sie fanden schnell zum Wesentlichen des Projekts: der Tageszeitung.

Es dauerte nicht lange, da raschelte das Zeitungspapier. Zum großen Zeitungsfrühstück setzten sich die Schüler an die in der Aula vorbereiteten Tische und stiegen in die Lektüre ein.

Schnell hatte jeder von ihnen sein Ressort gefunden, und was für den Einen die Sportberichte waren, war für den anderen die große Politik oder das Geschehen vor der eigenen Haustür.

Während der vier Aktionswochen werden die Schüler nun täglich mit der Zeitung beliefert. Begleitend dazu gibt es von der Agentur Promedia Wolff umfangreiches Unterrichtsmaterial für die Schulstunden. Schüler lernen, Informationen zu gewichten und zu verarbeiten, nehmen Hintergrundwissen zu aktuellen Themen auf und erfahren, wie wichtig die tägliche Zeitungslektüre für die eigene Bildung, aber auch die Meinungsbildung zu aktuellen Themen ist. Auch Besuche des Druckzentrums auf Herdenen zwischen Villingen und Schwenningen, wo auch der Schwarzwälder Bote gedruckt wird, gehören dazu.

Und schließlich werden sie selbst zu Reportern. Im Laufe des Projektzeitraums lernen die Schüler, selbst zu recherchieren, Zeitungsartikel zu schreiben und auch die Bildsprache bewusst einzusetzen. Ihre Berichte und Bilder veröffentlicht der Schwarzwälder Bote dann in loser Folge auf gesonderten Seiten.

Treuer Partner der Aktion ist seit vielen Jahren die Sparkasse Schwarzwald-Baar. Michael Merklinger ist dort für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, hat früher selbst als Redakteur für Zeitungen geschrieben und machte den Schülern gestern mächtig Lust, das gleiche zu tun. Interessanten Stoff für die ersten eigenen Berichte brachte er den Zisch-Reportern gleich mit, denn auch das ist die Sparkasse: Türöffner zu den Profis der Wild Wings für ein Interview, zu den Fußballern des FC 08 Villingen, oder aber zum digitalen Banking – wie läuft das eigentlich mit so einer Sparkassen-App und ist das wirklich sicher?

Sicher ist bei Zisch vor allem eines: Schüler bekommen in den vier Wochen ein großes Stück mehr Lese- und Medienkompetenz und werfen den Blick über den eigenen Tellerrand hinaus. "Viel Spaß bei der täglichen Zeitungslektüre", wünschte dann auch Cornelia Spitz, Kreisredaktionsleiterin beim Schwarzwälder Bote, die zusammen mit Julia Bronner und Jessica Schrägle von der Projektkoordination Leserförderung des Schwarzwälder Boten, zum Zisch-Auftakt am Villinger Gymnasium gekommen war.

Den Zisch-Teilnehmern gibt die Sparkasse Schwarzwald-Baar interessante Recherche-Themen an die Hand, die in den kommenden Wochen in erste eigene Zeitungsartikel münden können:

u Euro-Geldscheine – falsch oder echt?

 Wie fälschungssicher sind Euro-Geldscheine und woran erkennt man einen echten Geldschein? Werde ich verhaftet, wenn ich eine gefälschte Banknote zur Sparkasse bringe? Ansätze: Interview mit einem Kassierer, mit der Polizei,  Recherche über Sicherheitsmerkmale in der Landeszentralbank.

u Ausbildung bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar – nichts Alltägliches!

Die Sparkasse Schwarzwald-Baar ist die Nummer eins bei den Finanzdienstleistern der Region und bietet unterschiedliche Ausbildungsmöglichkeiten. Welche das sind und was dabei in den Ausbildungsarten vermittelt wird, gilt es zu recherchieren. Habe ich eine Übernahmegarantie und welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es? Ansätze: Interview mit Azubis der Sparkasse; Interview mit dem Ausbildungsleiter

u Die Sparkasse Schwarzwald-Baar und ihr soziales Engagement

Was verbirgt sich hinter dem Begriff "Soziales Engagement"? Wen unterstützt die Sparkasse und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Kann auch unsere Klasse einen Antrag auf Unterstützung stellen? Ansätze:  Interview mit dem Leiter Öffentlichkeitsarbeit;  Exklusiv-Interview mit dem Trainer und/oder einem Eishockeyprofi der Schwenninger Wild Wings;

u Kinder- und Jugendclubs bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar

Die Sparkasse bietet jungen Kunden eine Knax-Club oder eine Club-Mitgliedschaft an. Welche Vorteile habe ich dadurch? Gibt es Special-Acts? Wie werde ich Club-Mitglied? Ansätze: Interview mit der Jugendmarkt-Verantwortlichen der Sparkasse.

u Die Sparkassen-App

Bankgeschäfte immer überall erledigen. Interview mit dem Leiter Medialer Vertrieb.

Weitere Informationen: Ansprechpartner für eigene Recherchen zu diesen Themen ist Michael Merklinger, Sparkasse Schwarzwald-Baar, Telefon 07721/29111204, EMail: michael.merklinger@spk-swb.de