Im Eingang des Schwenninger Rathauses türmen sich die leeren Wahlurnen. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Zentraler Standort im Rathaus Schwenningen hat sich bewährt

Villingen-Schwenningen (mae/st). Der zentrale Auszählungsstandort im Schwenninger Rathaus hat sich bewährt. Noch nie zuvor war die Kommunalwahl so früh ausgezählt wie gestern. Um 16.30 Uhr standen alle Ergebnisse fest.

Es habe eine richtig gute Stimmung geherrscht im Schwenninger Rathaus, weil alle an einem Strang gezogen haben, resümiert Wahlleiter Joachim Wöhrle. Bei der Wahl 2009 sei noch in der Stadtkasse in der Oberen Straße und im Amt für Familie und Soziales in der Justinus-Kerner-Straße ausgezählt worden. Da hätten die Teams sich nicht unterstützen können. Der zweite Grund, warum so schnell die Ergebnisse feststanden, war die Reduzierung der 99 auf 64 Wahlbezirke. Alles in allem, sei das gesamte Auszählteam zufrieden, so Wöhrle. Viel Arbeit macht auch durstig. Rund 300 Liter Mineralwasser und Apfelschorle sind von den Mitarbeitern der Verwaltung getrunken worden.

So manches Kurioses erleben die Wahlhelfer auch schon mal. Den 814 841 gültigen Stimmen stehen 29 360 ungültige gegenüber. Neben beleidigenden Zusätzen habe es auch manch lustige Bemerkung gegeben, meinte Wöhrle. Jemand habe extra aus seinem PC Aufkleber gedruckt, auf denen stand "die machen doch, was sie wollen." Er wisse, dass sein Wahlzettel ungültig sei. Dennoch müsse einmal gesagt werden, was die Wahrheit sei, habe der Wähler geschrieben.

Bei anderen habe ein Kandidat 40 Stimmen bekommen, wobei maximal drei Stimmen für einen Kandidaten vergeben werden durfte.

Noch keine Mahnung für die Freien Wähler

Über das Auszählverfahren hinaus nimmt mittlerweile der Plakat-Streit der Freien Wähler mit der doppelstädtischen Stadtverwaltung kuriose Züge an. Denn Dieter E. Albrecht von den Freien Wählern hat bisher noch keinen Entzug der Plakatiererlaubnis erhalten. Diese hatte er ohne die Kautionszahlung in Höhe von 300 Euro beantragt und auch bekommen (wir haben berichtet).

Die Kaution hätte eigentlich fällig werden sollen, um zu garantieren, dass alle Parteien ihre Plakate wieder abhängen. Albrecht sieht darin weiterhin ein "Willkürinstrument des Herrn Kubon, um die kleinen Parteien zu benachteiligen" und hatte gegen die Zahlung Widerspruch eingelegt.

Zwar beteuerte die Stadt vor der Wahl, dass die "Zahlung für jede Partei gilt", doch trotz des Überziehens der Frist vom 23. Mai haben die Freien Wähler noch keine Mahnung erhalten. Mittlerweile sind die Plakate wieder eingesammelt worden. "Wollen sie jetzt mahnen? Für die Sicherheit, dass wir die Plakate abhängen? Das wäre ja keine Kaution mehr", so Albrecht. Sollte die Kautionszahlung auch bei den Landtagswahlen 2016 gelten, streben die Freien Wähler eine Klage an.