die Verantwortlichen des Gesundheitsnetzwerk Schwarzwald-Baar, die den nächsten Gesundheitskongress organisieren (von links): Sabine Behringer, Jochen Früh, Joachim Gwinner, Manfred Kühne, Birgit Roth Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesundheit: Kongress ist Ende März

Schwarzwald-Baar-Kreis. "Es wird sich im Gesundheitswesen massiv einiges ändern." Diese Aussage traf Manfred Kühne, stellvertretender Vorsitzender des Gesundheitsnetzwerks Schwarzwald-Baar und Dekan an der Hochschule Furtwangen (HFU). Dieser Tendenz trägt auch der 8. Gesundheitskongress Rechnung, der am 29. März auf dem Campus der Hochschule in Furtwangen stattfinden wird.

Neben dem Eröffnungsvortrag sind es vor allem die sechs so genannten Marktplätze, welche die Mediziner und auch die Angestellten der Gesundheitsbranche interessieren dürfte. So geht es beispielsweise bei neuen medizinischen Angeboten des Schwarzwald-Baar-Klinikums um Krebsdiagnostik und moderne Therapieoptionen im Bereich HNO. Die Mikromedizin befasst sich mit Neuroimplantaten und der Miniaturisierung bei Endoskopen. In der Medizintechnik gibt es eine Exkursion in die Tier-MRT sowie um die Partnerschaft mit der Hochschule. Unter dem Thema neue Erkenntnisse aus dem Bereich der molekularen und technischen Medizin wird es einen Vortrag über Drogen- und Alkoholintoxikation geben und über EEG basierte Technologien für Diagnose und Therapie bei mentaler Störung. Die Besucher können auch über den Tellerrand Deutschlands hinausschauen, so wird ein Mediziner über seine Arbeit bei Ärzten ohne Grenzen berichten. Ein Feld, was an diesem Tag bearbeitet wird, ist die Akademisierung der Gesundheitsfachberufe. Hier wird es nach Aussagen von den Fachleuten in den kommenden Jahren einige Veränderungen geben. Als Beispiel wurden die Case Manager genannt. Diese werden eine akademische Ausbildung haben und sollen irgendwo zwischen den Arzthelferinnen und den Ärzten angesiedelt werden. Aufgrund des bevorstehenden Ärztemangels in ländlichen Gebieten wird auch die Telemedizin eine größere Bedeutung bekommen. Hier zeigt sich Joachim Gwinner überzeugt, dass aufgrund der Breitbandinitiative des Kreises und der HFU der Kreis beste Voraussetzungen habe, dies zu bewerkstelligen. In diesem Zusammenhang gibt es im Schwarzwald-Baar-Kreis ein Pilotprojekt, in dem es darum geht, junge Ärzte auf das Land zu bekommen und welche Unterstützung es geben kann, digital und personell. Insgesamt hoffen die Verantwortlichen des Gesundheitsnetzwerkes wieder auf regen Zuspruch bei der Fachtagung. Ein Besuch der Tagung gibt für die Ärzte Fortbildungspunkte, für alle Vorträge wurden hochkarätige Fachleute gefunden.

Eine Akademisierung wird es auch für den Hebammenberuf geben. Ab 2020 treten hier neue gesetzliche Regelungen in Kraft. Dazu gibt es einen eigenen Vortrag über die Herausforderung bei der Akademisierung des Hebammensberufs. Nach Aussagen von Joachim Gwinner gab es vergangene Woche auch ein Zusammentreffen mit Vertreterinnen des Berufsstandes. Es gibt Entspannung bezüglich der hohen Versicherungsbeiträge. Zu zwei Drittel werden diesen nach entsprechender Abrechnung mit ihnen, die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen.

Neben diesem Fachvortrag ist am 15. Oktober auch wieder die Gesund und Vital Messe geplant. In diesem Jahr wird sie in Königsfeld stattfinden. Im Gesundheitsnetzwerk Schwarzwald-Baar sind rund 300 Akteure organisiert von der Arztpraxis über Wissenschaftler bis hin zu Krankenhäusern. Im gesamten Kreisgebiet gibt es 8000 Arbeitsplätze im Gesundheitswesen und 1900 Rehabetten. Ziel der Organisation ist es, die Arbeit besser zu koordinieren und den Kreis als Gesundheitsstandort zu stärken.