Mann soll Kind einer Freundin in 99 Fällen gedemütigt haben. Verhandlung vor dem Landgericht Konstanz.
Villingen-Schwenningen - Das Mädchen war lediglich fünf Jahre alt gewesen, als der Freund der Mutter das Kind zum ersten Mal missbrauchte. Und dann tat er es immer wieder. Sieben Jahre lang. In 99 Fällen. In Wohnungen in Villingen, auch im Freien.
Das Mädchen litt Qualen, konnte sich nicht wehren, musste viele Arten des sexuellen Missbrauchs über sich ergehen lassen. So schildert es David Eisele, Pressesprecher des Landgerichts Konstanz. Die heute 19 Jahre alte junge Frau habe psychisch, aber auch physisch erheblich unter den Missbrauchsfällen gelitten und sei in therapeutischer Behandlung gewesen.
Die Fälle liegen weit zurück: von Oktober 2000 bis Juni 2007. Warum kommt es sieben Jahre später zum Prozess? 2011 sei die Staatsanwaltschaft mit dem Verfahren betraut worden, erklärt Eisele.
Die junge Frau habe den Mut gefasst, sich einer Freundin anzuvertrauen. In der Folge wurden die Ermittlungsbehörden tätig. Etwa zwei Jahre habe die Recherche gedauert. Nun sind die Akten verhandlungsreif.
Ab 12. Mai muss sich der Angeklagte vor dem Landgericht in Konstanz verantworten. Der Mann sei nicht mit der Familie verwandt, es war kein Vater oder Onkel – ein Freund. Und er nutzte das enge Verhältnis zur Familie aus.
Die Verhandlung ist auf zwei Tage angesetzt. Sechs Zeugen sind geladen, ein Sachverständiger und ein Dolmetscher.
