Bahnhof: Gastronom Uhl wirft Stadt mangelnde Kooperation vor

VS-Schwenningen (mk). Inwieweit macht die Stadt von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch? Mit großer Spannung wird die Entscheidung über den Schwenninger Bahnhof in der heutigen Gemeinderatssitzung erwartet.

Während die Fraktionen im Vorfeld ihre Position geäußert hatten (wir berichteten), macht Bahnhofs-Wirt Gastronom und -Käufer Jan Christoph Uhl seinem Ärger Luft. Auf seiner Facebook-Seite wird vor allem die Kritik am versäumten Handeln der Stadt deutlich. Denn sie habe stets gewusst, dass Uhls bisheriges Pachtverhältnis Ende des Jahres auslaufe.

Nur noch 22 Euro pro Quadratmeter zahle die Stadt jetzt für den Vorplatz, nachdem sie jahrelang nicht in der Lage gewesen sei, einen adäquaten Preis mit der Bahn zu verhandeln.

Denn, so meint Uhl, hätte sie im Jahr 2009 bei der Sanierung des Vorplatzes im Zuge der Landesgartenschau, bei der 800 000 investiert wurden, diesen gekauft, hätte sie weit mehr gezahlt als heute die 67 000 Euro. "Jetzt hat man diesen super Preis und ist nicht in der Lage, uns wenigstens die 16 Parkplätze zu lassen?", fragt der Gastronom.

Wie Uhl bereits im Gespräch mit unserer Zeitung vergangene Woche berichtet hatte, seien die nicht-öffentlichen Parkplätze – jeweils acht südlich und nördlich des Areals – für ihn überlebensnotwendig: Von diesen – und nicht vom gesamten Vorplatz – hänge ab, ob eine Finanzierung bei der Bank möglich ist. Die Bank brauche sie als Werthaltigkeit für das Bahnhofsgebäude.

Statt Kooperationsbereitschaft und der Zusicherung der Gartenwirtschaft erlebe er nur Misstrauen, Gesprächsverschlossenheit und "Sorglosigkeit im Umgang mit den Existenzen, die vom Unternehmen abhängen". Damit spielt er zudem auf die unsichere Zukunft der Tourist-Info der WTVS im Gebäude an.

Zudem appelliert der Gastronom an die Fürsorgepflicht gegenüber den Steuerzahlern: "Oder sind diese nur dumme Zahlesel, die vor den Wagen gespannt taugen, aber zum Futtern nichts verdient haben? Blöd, wenn der Esel dann verhungert", kommentiert Uhl.