Jürgen Findeisen ist gerade dabei, die Selbsthilfegruppe "Initiative Schlaganfall" aufzubauen. Stefanie Kaiser hilft ihm dabei. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Selbsthilfegruppe: Jürgen Findeisen ist Leiter / Schwerbehindertenausweis auf Antrag

Schwarzwald-Baar-Kreis (bn). Vor fünf Jahren war er selbst betroffen. Jetzt ist Jürgen Findeisen gerade dabei, eine Selbsthilfegruppe mit dem Namen "Initiative Schlaganfall" aufzubauen.

Beim zweiten Treffen fanden sich bereits zehn Menschen ein, die ihr Leben nach dem Schlaganfall wieder in den Griff bekommen wollen. "Ich bin wieder fit und jetzt will ich anderen dabei helfen, es zu werden", sagt der Diplomingenieur, der sich seit Jahresbeginn im Ruhestand befindet und jetzt ganz dieser Aufgabe widmen will. Behilflich beim Aufbau einer Selbsthilfegruppe war und ist ihm Stefanie Kaiser von der Selbsthilfekontaktstelle im Landratsamt. Im Gesundheitsamt in der Herdstraße hat die noch junge Gruppe einen Raum bekommen für die zurzeit alle drei Wochen stattfindenden Treffen.

Findeisens Anspruch ist es dabei, immer Experten einzuladen, die den Informationsbedarf der Schlaganfall-Patienten decken können. Und der ist immens, wie der Niedereschacher weiß. Beim jüngsten Treffen war es Gerhard Labor, Vorsitzender des VdK-Kreisverbandes, der im Bereich Sozialrecht insbesondere über die Anerkennung einer Schwerbehinderung referierte.

Die 1,8 Millionen Mitglieder des Sozialverbandes VdK haben Anspruch auf Beratung in sozialrechtlichen Angelegenheiten und erhalten Hilfe bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen gegenüber Behörden. Einen Schwerbehindertenausweis stelle das Kreis-Versorgungsamt aus, informierte Labor. Je nach Grad der Behinderung zwischen 20 und 100 Prozent sowie je nach Merkzeichen – zum Beispiel geh-, seh- oder hörbehindert – ergeben sich für die Betroffenen Nachteilsausgleiche in Form von Steuerfreibeträgen oder -befreiungen, kostenlose Fahrdienste, eine Mehrbedarfserhöhung bei der Sozialhilfe, die Nutzung von Behindertenparkplätzen und vieles mehr.

Die Einschätzung des Einschränkungsgrades wird von Ärzten gemäß festgelegter versorgungsmedizinischer Grundsätze vorgenommen, so Labor, können aber je nach Landkreis dennoch unterschiedlich ausfallen. "Der Schwarzwald-Baar-Kreis gilt als eher kleinlich", weiß Labor. Dazu Stellung nehmen kann beim nächsten Treffen am 4. September um 14.30 Uhr Daniel Springmann, Sachgebietsleiter des Versorgungsamtes für den Kreis. Die "Initiative Schlaganfall" trifft sich im Raum 105 im Gesundheitsamt in der Herdstraße 4. Das nächste Treffen findet statt am Montag, 4. September, 14.30 Uhr. Jürgen Findeisen ist erreichbar unter Telefon 07728/91 22 5 oder juergen.findeisen@gmx.net.