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Hirtenmelodie am Heiligabend zum dreizenten Mal von Felix Faißt auf dem Herterhorn geblasen.

Villingen-Schwenningen - Über 1000 Zuschauer haben am Heiligabend das traditionelle Kuhreihenblasen in Villingen verfolgt.

Alle Jahre wieder wird in Villingen zu Weihnachten der traditionelle Kuhreihen geblasen. Doch dieses Mal war es irgendwie anders als sonst.

Die Leute kommen von Nah und Fern zum Kuhreihen um sich wohl zu fühlen, um Tradition zu pflegen, ein Gefühl von gegenseitigem Vertrauen, in einer Zeit, in der vieles nicht mehr so vertrauenswürdig erscheint, brachte Oberbürgermeister Rupert Kubon bei seinem Grußwort auf dem Marktplatz die Stimmungslage auf den Punkt. Ein Stück dieses Gefühls von Vertrauen solle man mitnehmen und weitergeben, ergänzte Kubon. Die Hirtenmelodie des Kuhreihens wurde zum dreizenten Mal von Felix Faißt auf dem Herterhorn geblasen und von der Stadt- und Bürgerwehrmusik in den weihnachtlichen Rahmen eingebettet.

Es kamen wie jedes Jahr die Menschen immer noch sehr zahlreich in die Innenstadt bei sehr gutem Winterwetter zu diesem besinnlichen Weihnachtsevent. Nicht so viele wie in den Jahren zuvor, was ja auch nichts Beunruhigendes sein muss, kann man doch nicht ständig mit neuen Rekordzahlen aufwarten. Doch etwas war anders dieses Mal, die Stimmung war doch eher gedrückt, weniger weihnachtlich fröhlich oder heiter, von Anfang an, an allen vier Stationen und zum Abschluss am Marktplatz war es zu spüren. Das Ereignis auf dem Berliner Weihnachtsmarkt hinterließ ein Gefühl der Verunsicherung, war von einigen Anwesenden in Erfahrung zu bringen.

Erstmals seit langem fehlt das Glühweinangebot

Ob das erstmals seit langem fehlende Glühweinangebot lockerer gemacht hätte sei dahingestellt. Die Musik musste über mangelnde Aufmerksamkeit nicht klagen. Vor der Zeremonie in der Innenstadt hatte die Stadtmusik bereits den Kuhreihen an den Altenheimen St. Lioba und Heilig-Geist-Spital gespielt. Der Kuhreihen geht auf ein Gelübde der Villinger Bürger von 1765 zurück nach einer überstandenen Viehseuche. Der Kuhreihen beginnt mit dem Engelchoral, gefolgt von der "Gnadenvollen Nacht" und schließt nach der Hirtenmelodie mit dem Weihnachtslied "Stille Nacht" ab.

OB Rupert Kubon wünschte der Bevölkerung ein friedvolles Weihnachtsfest. Viele der Anwesenden nahmen wie gewohnt die Gelegenheit wahr, sich mit vielleicht lange nicht mehr oder selten getroffenen Bekannten ins Gespräch zu kommen Der Marktplatz leerte sich nach dem Abschluss zwar nicht gleich, doch schneller als sonst.

In der Kneipenweile wird noch weiter gefeiert

Wer zum Weihnachten feiern die so genannte Kneipenmeile um die Ecken des Marktplatzes bevorzugte, fand genügend Unterschlupf.