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Rebholz-Gruppe lässt in Uhrenfabrik Lauffer 41 Studentenappartements entstehen

Während am morgigen Sonntag drei Schwenninger Kulturdenkmäler in den Fokus rücken, wird derzeit einem weiteren wieder neues Leben eingehaucht: die Uhrenfabrik Lauffer in der Werastraße, in der 41 Studentenappartements entstehen.

VS-Schwenningen. Bereits seit einigen Tagen wird im Industriedenkmal in der Werastraße 62 kräftig gewerkelt. Trotzdem wird es wohl noch mehrere Wochen dauern, bis hier die ersten Studenten einziehen werden.

Die Rebholz-Gruppe aus Bad Dürrheim hat für die ehemalige Uhrenfabrik Lauffer mit den geplanten Appartements eine neue Nutzung sowie einen neuen Investor gewinnen können, teilt deren Projektentwickler Günter Tarlatt mit. Ursprünglich wollte sich die Hochschule Furtwangen mit Lehrsälen und Laboreinrichtungen und weiteren studentischen Einrichtungen in dem Gebäude einmieten.

Doch es kam bekanntlich anders: Der damalige Investor entschied sich dafür, die Karlsschule zu übernehmen und für diese Nutzung herzurichten. "Wir brauchen das Gebäude in der Werastraße nicht mehr", berichtet auch die HFU-Sprecherin Jutta Neumann.

Studentisch soll es im Neckarstadtteil aber trotzdem zugehen: 41 Appartements und Kleinwohnungen sollen dort entstehen. Die günstige, zentrale Lage mache es möglich, den Hochschulen, vor allem den internationalen Studenten der HFU, einen campusnahmen Wohnsitz anzubieten, heißt es vonseiten der Rebholz-Gruppe. Damit werde durch das Architekturbüro neben der Karlsschule und der Etter-Villa mit der Uhrenfabrik die "dritte Perle" an historischen Gebäuden in Schwenningen für die Zukunft fit gemacht.

"Das Gebäude wird komplett entkernt", berichtet der Investor, der seinen Namen nicht öffentlich nennen will. Die Appartements seien vollmöbiliert und mit Bad sowie Küche ausgestattet. Im Untergeschoss ist ein Unterhaltungs- sowie Fitnessraum vorgesehen. Dem Investor sei es wichtig, den Studenten bezahlbaren Wohnraum zu bieten. "Sie werden in Schwenningen oft ausgenutzt", meint er. Rund 350 Euro solle ein 25 Quadratmeter großes Appartement kosten.

Spätestens für das Sommersemester 2018 soll die Uhrenfabrik bezugsfertig sein. Der Investor liebäugelt aber damit, die Appartements den Studenten schon eher zur Verfügung zu stellen. In einem anderen Studentenwohnheim habe er für ein paar Monate mehrere Zimmer als Reserve.

Und was ist mit dem Denkmalschutz, den das Industriegebäude trägt? Grundsätzlich sei mit der denkmalgeschützten Bausubstanz sorgsam umzugehen, berichtet Stadtpressesprecherin Oxana Brunner auf Anfrage. Eingriffe seien so gering wie möglich zu tätigen. Der Charakter des Gebäudes, als früheres Gewerbeobjekt, müsse auch weiterhin "ablesbar" bleiben. Die Fassadengliederung und Teilung ist zu erhalten, und im Inneren muss die ursprüngliche Raumstruktur deutlich bleiben. "Der dokumentarische und exemplarische Wert als Uhrenfabrikationsgebäude der Fünfzigerjahre in Schwenningen macht die Erhaltung besonders wichtig", führt Brunner als Erklärung an.

Doch weniger wegen des Denkmalstatus als vielmehr wegen der Lösung der Stellplatzfragen war das Verfahren zur Erlangung des Baurechts sehr zeitaufwendig, teilt Projektentwickler Günter Tarlatt zudem mit. Es sei durch Zukauf und Tausch von Grundstücksflächen eine Regelung gefunden und die Baugenehmigung erteilt worden. Die Stadt habe dafür Teilflächen in der Quergasse veräußert, berichtet derweil Oxana Brunner. Wieviele Stellplätze aber künftig zur Verfügung stehen, wird nicht genannt.

Das dürfte vor allem die Bewohner der Werastraße interessieren, die seit mehreren Monaten die Parksituation im Neckarstadtteil kritisieren (wir berichteten mehrfach). Insbesondere in Bezug auf die Studenten fordern sie die Stadt auf, für eine Entlastung zu sorgen und eine Anliegerstraße zu schaffen. Das Thema Anwohnerparken soll in demnächst in den politischen Gremien diskutiert werden.