Die Kinder Max, Paul und Lukas (von links) kennen das Sonnenbädle aus den vorherigen Sommern und freuen sich auf eine neue Badesaison. Foto: Kratt

Neuanfang des Naturheilvereins scheint geglückt. Arbeit wird auf vielen Schultern verteilt.

VS-Schwenningen - Hinein ins kühle Nass heißt es seit vergangenem Sonntag im Sonnenbädle im Gürgele. Nach einigen Turbulenzen im Vorstand stehen die Zeichen im Verein auf Neuanfang.

Die ersten Sonnenhungrigen liegen bereits an diesem frühen Nachmittag auf der frisch gemähten Wiese des idyllischen Kleinods im Gürgele. Auch das Becken mit Rutsche wird von den jüngsten Besuchern erkundet.

23,2 Grad Wassertemperatur, gute Wasserwerte, aufgefüllter Kiosk: In einer Spontan-Aktion sei die Sonnenbädle-Saison am Sonntag eröffnet worden, berichtet Mirella Neumaier, Beisitzerin im Vorstand der Sonnenbädle-Abteilung, die dem Naturheilverein angegliedert ist. Und die Bilanz habe sich mit 60 Besuchern sehen lassen können.

Es scheint allmählich Ruhe in die Abteilung einzukehren, nachdem die Wellen Anfang des Jahres hochgeschlagen waren: Gegen den ehemaligen Kassierer war eine Strafanzeige wegen veruntreuten Geldes eingeleitet worden, im gleichen Zug war die Abteilungsleiterin Skinea Diesler zurückgetreten, die sich zuvor für den Erhalt des Sonnenbädles stark gemacht hatte.

Seither leitet Uwe Schondelmaier die Geschicke der Abteilung – und zeigt sich zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. "Ganz klar, wir müssen uns noch einarbeiten und sind über jeden froh, der mitanpackt", sagt er, während er die neue Filteranlage zeigt, die zwischen Becken und Rutsche angebracht ist. Sie ist Din-konform und konnte im vergangenen Jahr durch eine Crowd-founding-Aktion angeschafft werden. Sie zu bedienen, erfordere natürlich ein gewisses Know-How, meint der Abteilungsleiter. Nach Badeschluss müsse zudem der Betrieb auf Rückspülung umgestellt werden, um den Filter zu reinigen.

Auch Mirella Neumaier ist erst einmal positiv gestimmt. "Wir müssen die Arbeit nun auf mehr Schultern als sonst verteilen. Aber viele Mitglieder bringen sich ein." Denn besonders der Kiosk müsse besetzt sein, um an Hochtagen bis zu 200 Besucher mit Pommes oder Eis zu versorgen. Bereits im Vorfeld habe es seit Februar an den Wochenenden Arbeitsdienste gegeben, um die Anlage aus dem Winterschlaf zu holen. Auch das denkmalgeschützte Vereinsheim habe eine "Auffrischung" bekommen. Ein Projekt, das bis zur offiziellen Eröffnungsfeier 17. Juni – mit der Gruppe "Hart am Wind" – fertiggestellt werden soll, ist das grüne Klassenzimmer: eine offene Hütte mit Tischen und Stühlen. Dort könnten Schüler ihre Hausaufgaben erledigen oder sogar in Gruppen vorbeikommen. Auch Flüchtlingskinder sollen ins Projekt einbezogen werden.

Von 13 bis 19 Uhr ist das Sonnenbädle geöffnet – je nach Wetterlage auch länger. "Das wird kurzfristig entschieden", sagt Neumaier. Gemietet werden kann ab sofort auch der Tennisplatz neben dem Gelände. Nachdem sich die Tennisabteilung des Naturheilvereins im vergangenen Herbst aufgelöst hatte, wurde ein Platz vom Sonnenbädle übernommen. Das Team hofft, somit auch Sportbegeisterte anzulocken, die nicht unbedingt Mitglied sein müssen. "Wenn die Kosten reinkommen, machen wir es im nächsten Jahr wieder", sagt Uwe Schondelmaier. Auch ein Basketballplatz im hinteren Bereich ist geplant.

Beisitzerin Mirella Neumaier weiß, dass noch ein ganzes Stück Arbeit vor der Abteilung liegt. Trotzdem ist sie optimistisch: "Wir sind auf einem guten Weg."

Weitere Informationen: www.sonnenbädle.de