Bei der Vorbereitung des ökumenischen Weltgebetstags in der Villinger Paulusgemeinde übten sich die Teilnehmerinnen auch im meditativen Tanz. Foto: Rösch Foto: Schwarzwälder-Bote

Frauen bereiten ökumenischen Weltgebetstag vor / Chile rückt in den Blickpunkt

Villingen- Schwenningen (ir). Aus Chile, einem Land der Kontraste, kommen die Texte der Gebetsordung beim Weltgebetstag 2011. Bei der ökumenischen Werkstatt in der Villinger Paulusgemeinde holten sich 85 Frauen Information und Anregungen für ihre Gottesdienste.

Chile ist als 4300 Kilometer langer Küstenstreifen das längste Land der Erde, die Breite beträgt jedoch nur 250 Kilometer. Es erstreckt sich vor der Atacana-Wüste im Norden über grüne Täler, Urwälder und Seeregionen bis hin zur eisigen Antarktis im Süden. Die Vielfalt der Natur reicht von den höchsten Gipfeln der Anden im Osten bis zu den in den Pazifik abfallenden Landstrichen im Westen.

Chile ist mit seinen 17 Millionen Einwohnern auch das Land der unterschiedlichsten Gesichter und Sprachen. Neben den intigenen Völkern bewohnen Nachkommen spanischer, deutscher und französischer Einwanderer das Land.

In deren unterschiedlichen Sprachen begrüßte deshalb das Vorbereitungsteam unter Leitung von Ingrid Aust und Margarete Säger die Frauen. Aktuelle Informationen von einer Reise durch Chile gab danach Agnes Beier aus Bühl, die zusammen mit 25 Frauen des deutschen Weltgebetstagskomitees das ferne Land besucht hatte. Ausführlich berichtete sie in einem Bildvortrag über die Begegnung mit der Landfrauenbewegung in Chile, die sich mit viel Engagement für die Menschenrechte, besonders jedoch für die Belange von Frauen einsetze.

Einen kurzen Abriss über die Liturgie, die die Überschrift trägt: "Wie viele Brote habt ihr?", gab Ingrid Aust. Als roter Faden ziehen sich die Begriffe Haben – Danken – Teilen durch die Texte. Die Frage nach dem Brot sei angesichts der schweren Naturkatastrophe am 27. Februar vorigen Jahres zur bitteren Realität geworden. Das schwere Erdbeben und die Flutwelle mit mehr als 4000 Toten und zwei Millionen Obdachlosen hätten das Land radikal verändert. Nach dem lähmenden Schock lebe Chile nun wieder auf und besinne sich auf die eigenen Kräfte und Stärken. Brot, das in Chile zu jeder Mahlzeit gehört, sei für sie nicht nur zur körperlichen, sondern auch zur geistigen Nahrung geworden, denn Wunder geschähen im Teilen.

Die eindrucksvollen Lieder übten Christine Jahnke und Pfarrerin Bettina von Kienle mit den Frauen ein. In Arbeitskreisen beschäftigten sich die Teilnehmerinnen danach mit dem Titelbild (Margarete Säger, Annegret Klemm), mit den Bibeltexten zum Teilen (Bettina von Kienle), mit kreativer Ausgestaltung (Christine Holtzhausen) und mit meditativen Tänzen und Gebärden (Annemarie Coenen). In einer abschließenden Andacht wurden die Ergebnisse eingebracht.

Mehrere Gemeinden entschlossen sich, den Weltgebetstag wegen der Fastnacht um eine Woche zu verschieben. Die Verantwortlichen aus Villingen treffen sich am 8. Februar um 17 Uhr in der Paulusgemeinde zu einer weiteren Vorbereitung.