Organisation: Klares Zeichen für Verbleib in städtischer Hand

Villingen-Schwenningen. Ein eindrückliches Zeichen für den Verbleib des Jugendamts in städtischer Hand und gegen die Rückgabe an den Schwarzwald-Baar-Kreis hat der Jugendhilfeausschuss bei seiner Sitzung am Dienstagabend gesetzt: Mit einer Enthaltung stellten sich die Mitglieder hinter die im Amt für Jugend, Bildung, Integration und Sport (JuBIS) integrierte Abteilung Kinder- und Jugendhilfe und deren Mitarbeiter.

Oberbürgermeister Rupert Kubon hatte diese Ämterstruktur nochmals vehement verteidigt, mache doch die Kinder- und Jugendarbeit im Ganzen den größten Teil im Haushalt aus. Mit dieser Organisation habe die Verwaltung die Möglichkeit, alles gemeinsam zu steuern und eigenständig zu gestalten. Zumal mit einem Wegfall des Amts auch die Voraussetzung für den Ju gendhilfeausschuss nicht mehr gegeben sei, der als Fachgremium wertvolle Arbeit leiste. Auch JuBIS-Chef Stefan Assfalg warnte davor, das Jugendamt abzugeben. Es wäre ein großer Fehler, sich nicht selbst der Aufgaben anzunehmen. Dieser Schritt wäre inhaltlich falsch und bedeute eine höhere finanzielle Belastung für die Stadt. Allerdings pochte er auf eine endgültige Entscheidung, da das Jugendamt mit dem Weggang vieler Mitarbeiter zu kämpfen habe, die sich wegen der ständigen Unsicherheit nach einer anderen Stelle umschauen.

Dieser schlagkräftigen Argumente hätte es indes gar nicht benötigt. Mit der Forderung, sofort abzustimmen, preschte Katharina Hirt, CDU, vor. Die Positionen von Befürwortern und Gegnern seien hinlänglich bekannt, eine Diskussion also überflüssig. Mit dem Beschluss solle die Stadt dann in den Gemeinderat gehen.

Schnell zeigte sich, dass die Ausschussmitglieder das Amt zu schätzen wissen. Die Stadt sei für alle in der Jugendarbeit engagierten Träger ein fester Partner, stellte Michael Stöffelmaier, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbands für den Schwarzwald-Baar-Kreis, fest. Und wenn es den Jugendhilfeausschuss nicht mehr geben sollte, müsste sich der Gemeinderat mit all den Themen beschäftigen. Die gute Zusammenarbeit, die Nähe und den Einsatz der Mitarbeiter nannte auch Beate Schmidt-Kempe, Vorsitzende des Ortsvereins der Arbeiterwohlfahrt.

Nach vier bis fünf Diskussionsrunden über das städtische Jugendamt in den vergangenen Jahren liege jetzt ein Papier vor, das die Zusammenhänge transparent mache, lobte Joachim von Mirbach von den Grünen die Zusammenfassung von Assfalg und seinem Team. Und die zeige, dass ein Wechsel nur Reibungsverluste mit sich bringt und die Stadt Geld drauflegen müsste. Auch im Sinne der Mitarbeiter sei es endlich Zeit, einen Knopf dran zu machen, betonte Bernd Lohmiller, SPD. Ein klares Signal sendete denn der Ausschuss.

Bereits am 13. Dezember will Kubon im Gemeinderat die Zukunft des Jugendamts endgültig besiegeln.