Hier, in der Villinger Straße 62 in Schwenningen, könnte eine neue Unterkunft für Asylbewerber entstehen. Das Landratsamt führt derzeit Gespräche mit dem Eigentümer des Gebäudes, in dem bereits rund 20 Flüchtlinge eine Bleibe gefunden haben. Foto: Bienger

In Villinger Straße 62 in Schwenningen sollen weitere 80 bis 100 Flüchtlinge willkommen sein.

Villingen-Schwenningen - Vier Asylbewerberunterkünfte gibt es bisher in VS. Jetzt soll eine fünfte hinzukommen: Laut Eberhard Weckenmann, Sachgebietsleiter des Sozialamts im Landratsamt, plant der Kreis, ein Gebäude in der Villinger Straße 62 in Schwenningen anzumieten.

Werden nach der Schubert- und Alleenstraße in Schwenningen und der Obereschacher Straße sowie den Erbsenlachen in Villingen demnächst weitere Flüchtlinge in die Doppelstadt kommen? Darauf deutet vieles hin. Laut Eberhard Weckenmann, Sachgebietsleiter des Sozialamts im Landratsamt, liebäugelt der Kreis damit, ein vierstöckiges Gebäude in der Villinger Straße 62 in Schwenningen zur Flüchtlingsunterkunft umzufunktionieren.

"Im Haus sind seit einigen Monaten bereits rund 20 Personen untergebracht", bestätigt Weckenmann im Gespräch mit unserer Zeitung. "Wir waren unter Druck und haben damals deshalb ein Stockwerk angemietet. Jetzt gibt es die Überlegung, die Unterkunft auf das gesamte Gebäude zu erweitern." Die Gespräche mit dem Eigentümer laufen laut Weckenmann noch, weshalb er hierzu nur eingeschränkte Informationen geben könne. Da dort aber schon einige Flüchtlinge leben, würde sich das Gebäude als Unterkunft anbieten. "Es gibt dort bereits Zimmer mit Gemeinschaftsküchen und -duschen", berichtet der Sachgebietsleiter. Im Erd- und Obergeschoss des ehemaligen "Küchenland"-Firmengebäudes befinden sich leer stehende Geschäftsräume, darüber liegen Wohnräume. Und tatsächlich: An der Eingangstüre hängt ein Hinweiszettel für den Postboten, auf dem Namen und entsprechende Zimmernummern aufgelistet sind; auch die geöffneten Fenster im zweiten Obergeschoss deuten darauf hin, dass hier bereits jemand wohnt.

Die Verwendung des Hauses als Flüchtlingsunterkunft würde sich aber nicht nur aufgrund von dessen Beschaffenheit anbieten. Denn der Standort an sich ist ebenfalls attraktiv: Unweit von der Alleen- und der Schubertstraße entfernt, wäre diese Konstellation günstig für die Verwaltungsarbeit. Insgesamt könnten in dem Gebäude 80 bis 100 Personen unterkommen.

Der Landkreis müsse laut Verteilschlüssel 1300 bis 1400 Plätze für Flüchtlinge zur Verfügung stellen, so Weckenmann. Im Moment gebe es 800 bis 900 Plätze in den vorhandenen Unterkünften in den beiden Stadtbezirken sowie in Maria Tann in Unterkirnach, "den Rest müssen wir noch aufstocken". Sollte der Eigentümer grünes Licht geben, könnten vielleicht schon im dritten Quartal Asylbewerber in der Villinger Straße einziehen. Doch auch dann ist das Thema längst nicht abgehakt: Die Suche nach weiteren Standorten dauert an, muss man doch noch weitere Flüchtlinge aufnehmen, um das Soll im Schwarzwald-Baar-Kreis zu erfüllen.