Schneller in Richtung Innenstadt: Wegen Sperrung der Dürrheimer Straße weichen Autofahrer auf Wohngebiet aus.
VS-Schwenningen - Die Sanierungsarbeiten an der Dürrheimer Straße laufen seit einem Tag, da gibt es bereits die ersten Beschwerden: Einzelne Anlieger klagen über ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in ihrem Wohngebiet im Neckarstadtteil.
Die Straßen rund um das Waldeckstadion nutztenam ersten Tag der Bauarbeiten offenbar mehrere Autofahrer, um die ausgeschilderte Umleitung zu umgehen und über Schleichwege schneller in die Schwenninger Innenstadt zu gelangen. Dem hatte die Stadt eigentlich einen Riegel vorschieben wollen – für die Dauer der Sanierung bis voraussichtlich Mitte September ist das Wohngebiet nur für Anlieger freigegeben.
Die Polizei bezog auf der verbotenen Ausweichstrecke Stellung und kontrollierte, ob es sich bei den Verkehrsteilnehmern wirklich um Anwohner handele. Es habe zwar keine Flut an Beschwerden gegeben, erklärt Wolfgang Hansel, Revierleiter in Schwenningen, "nach Hinweisen, dass viele Autofahrer zu schnell fahren, keine Anlieger sind oder falsch parken, wollten wir dem dennoch nachgehen." Auch achteten seine Kollegen darauf, dass die Rettungswege freigehalten werden.
Zahlen, wie viele Fahrer beim unerlaubten Ausweichen erwischt wurden, konnte Hansel gestern noch nicht nennen. "Es ist aber fest davon auszugehen, dass das Wohngebiet davon betroffen ist", sagt er auf Anfrage des Schwarzwälder Boten.
"Knöllchen" verteilte die Polizei gestern nicht: Statt am ersten Tag gleich Strafen auszusprechen, wiesen die Beamten die betroffenen Autofahrer darauf hin, doch das nächste Mal die Umleitung über die B 27 und die Rottweiler Straße zu nehmen. "Wir haben es im Guten versucht, ohne schriftliche Verwarnung. Vielleicht war es in einzelnen Fällen ja auch Unkenntnis, es war schließlich der erste Baustellentag", sagt Hansel. Die Polizei jedenfalls werde die Situation in den kommenden Tagen im Auge behalten und weitere Kontrollen durchführen.
Eingegangen waren die Beschwerden beim Bürgeramt der Stadt, das für die Verkehrsführung zuständig ist. Felix Richardi aus der Abteilung Verkehrswesen und weitere Mitarbeiter der Stadt machten sich ein Bild von der Situation, um Möglichkeiten der Optimierung, unter anderem bei der Umleitungsbeschilderung, festzustellen. "Derzeit lässt sich sagen, dass sich ein Rückstau des Verkehrs auf der B 27 während der Sanierungsarbeiten nicht vermeiden lässt", meint Pressesprecher Nikolas Lutterbach. Das Stadtbauamt gehe aber davon aus, dass sich diese Rückstau-Problematik in den kommenden Tagen entzerren werde, wenn sich ortskundige Verkehrsteilnehmer alternative Routen für ihre Fahrten suchen.
Um das Problem des Schleichverkehrs in der Frühlingshalde zu minimieren, werde erwogen, den Bereich Waldeckweg/Nietschzestraße temporär als Sackgasse auszuweisen, so dass sich die Verkehrsteilnehmer an die ausgeschilderte und von der Stadt kommunizierte Umleitungsstrecke halten müssen, so Lutterbach weiter. Eine abschließende Entscheidung sei allerdings noch nicht getroffen.
Nachdem am Montagmorgen noch der Regen den Bauarbeitern einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte und der Baubeginn verlegt werden musste, konnte die Sanierung der Dürrheimer Straße zwischen Frühlingshalde und Messeknoten gestern beginnen. In Fahrtrichtung Stadtzentrum ist die Strecke gesperrt. Die gestrige Folge: ein kleines Verkehrschaos rund um Schwenningen. Während des Berufsverkehrs standen viele Autofahrer im Stau, betroffen war vor allem die Umleitungsstrecke über die B 27 zwischen den Anschlussstellen Messe und Schwenningen-Ost sowie die Rottweiler Straße.
Wegen des Rückstaus aus der Rottweiler Straße war am Morgen auf der Bundesstraße vor allem die Fahrtrichtung Rottweil betroffen – hier standen die Autos zeitweise von der Messe bis Schwenningen-Ost Stoßstange an Stoßstange. Auch in Fahrtrichtung Bad Dürrheim bildete sich an der Anschlussstelle Schwenningen-Ost ein Rückstau. Bis etwa 9 Uhr dauerten die Verkehrsbehinderungen an.
Stadtauswärts ist die Strecke an der Baustelle in der Dürrheimer Straße weiterhin befahrbar.
