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Finanzen "auf dünnem Eis"

Als "sehr positiv" bewertete CDU-Sprecher Thorsten Frei im Kreisstagsausschuss für Verwaltung, Wirtschaft und Gesundheit die Investitionsplanungen zur Verstetigung der Einnahmen der Flugplatz Donaueschingen-Villingen GmbH.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Im Lagebericht stellte Geschäftsführer Michael Schlereth die Finanzlage und den Jahresabschluss 2016 der Flugplatz-Gesellschaft detailliert vor.

Mit 21 897 Flugbewegungen ist die Frequentierung des Verkehrslandeplatzes gegenüber dem Vorjahr um 8,34 Prozent zurückgegangen. 5961 Bewegungen entfielen auf gewerbliche Flüge, ein Rückgang gegenüber 2015 um 5,74 Prozent. Der Werkverkehr stieg um 3,7 Prozent auf 4714 Flugbewegungen. Mit 14 408 Flügen liegen die nichtgewerblichen Flüge um 9,40 Prozent unter dem Vorjahr.

Die gewerbliche Luftfahrt betreibt größere Luftfahrzeuge und bringt entsprechend höhere Landeentgelte. Der Segelflug ist wetterabhängig, arbeitet viel mit Windenstart und stellt keinen bedeutenden Einnahmeposten dar. Ein Rückgang der Flugbewegungen um 17,7 Prozent bedeutet hier nur einen geringen Verlust an Landeentgelten.

Laut Jahresrechnung 2016 liegen die Umsatzerlöse bei 382 000 Euro. Bei höheren Personal- und geringeren Sachkosten wurde 2016 ein Jahresüberschuss von 2900 Euro erwirtschaftet.

Ein Problem ist die Liquidität der Gesellschaft über das Geschäftsjahr. Ein einmaliger Liquiditätszuschuss der Hauptgesellschafter von 100 000 Euro "hilft der Gesellschaft über die winterlichen Klippen", so Geschäftsführer Schlereth. Darüber hinaus sollen die beiden neuen Drehteller-Flugzeugunterstellhallen die Finanzlage verbessern. Mit der aktuellen Vermietung von 14 der insgesamt 16 Stellplätze kann der Kapitaldienst fast vollständig finanziert werden, heißt es im Geschäftsbericht.

Oberbürgermeister Rupert Kubon gab seiner Freude an dem "guten Resultat" Ausdruck, auch wenn "die Finanzen auf dünnem Eis und hart am Wind liegen". So lange die Gesellschafter mitmachen gehe das. Ärgerlich zeigte der OB sich über das Zahlungsverhalten des Kreises Tuttlingen. Auf eine bessere Finanzsituation hoffte Adolf Baumann (FDP). Eindeutig Kante zeigten die Grünen. Man werde sich enthalten, "weil wir keinen Flugplatz brauchen", so Cornelia Kunkis-Becker.

Die Flugplatz Donaueschingen-Villingen GmbH ist eine Kapitalgesellschaft mit öffentlicher Zweckbestimmung. Gesellschafter sind die beiden Städte Donaueschingen und Villingen-Schwenningen, der Schwarzwald-Baar-Kreis, der Landkreis Tuttlingen, die IHK und Christian zu Fürstenberg.