Georg Niedermeier bleibt dem VfB bis 2016 erhalten. Foto: dpa

Der Münchner bleibt dem VfB Stuttgart als Innenverteidiger und gefürchteter Kassenwart erhalten – Seine Unterschrift gilt bis zum Jahr 2016.

Belek - Als strammer Innenverteidiger hat sich Georg Niedermeier in der Bundesliga Respekt verschafft, aber richtig gefürchtet ist er in seiner zweiten Funktion beim VfB Stuttgart. Der gebürtige Münchner verwaltet die Mannschaftskasse, die sich in erster Linie aus Strafen für Vergehen der Spieler nährt. Da ist Niedermeier unnachgiebig und versteht keinen Spaß. Auch nicht mit höhergestellten Kollegen wie dem Mediendirektor Max Jung. Der hatte es am Dienstag gewagt, sich der drohenden Niederlage beim beliebten Lattenschuss-Wettbewerb nach dem Training dadurch zu entziehen, dass er sich mit Trainer Bruno Labbadia zum Joggen ins nahe gelegene Mannschaftshotel davonmachte. „Da musste ich eine Geldstrafe verhängen“, sagt Kassenwart Niedermeier (25) mit strenger Miene.

Beim VfB müssen sie sich darauf einstellen, dass in dieser Hinsicht auch künftig nicht Gnade vor Recht ergeht. Denn Georg Niedermeier ist am Mittwoch den Beispielen von Christian Gentner und Tamas Hajnal gefolgt und hat seinen Vertrag vorzeitig bis 2016 verlängert. Mit dem Verein war er sich schon vor Tagen einig geworden. „Ich musste mich aber etwas gedulden, damit unser schöner Plan aufgeht“, sagte er, „denn wir wollen jeden Tag gute Signale senden.“

Niedermeier kennt beide Seiten – er ist auch Empfänger. Denn mit dem Verein verbindet er bei sich ausschließlich positive Schwingungen. „Ich hatte immer ein gutes Gefühl beim VfB, der Verein ist mir ans Herz gewachsen. Deshalb musste ich auch nicht lange überlegen, als das Angebot kam.“

Bobic: „Georg ist ein Typ, der Leidenschaft und Einsatzbereitschaft vorlebt“

Stück für Stück hat sich der Abwehrrecke, der im Januar 2009 von Bayern München II gekommen war, in der Mannschaftshierarchie hochgearbeitet. Nach dem Abgang von Maza ist er nach Kapitän Serdar Tasci die Nummer zwei in der Innenverteidigung.

„Georg ist ein Typ, der Leidenschaft und Einsatzbereitschaft vorlebt“, sagt Sportdirektor Fredi Bobic, „er ist sicher noch nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen. Wir trauen ihm noch einiges zu.“

Dabei war die Harmonie zwischen den beiden zu Saisonbeginn erheblich gestört, als Niedermeier unwirsch auf seine Rolle als Ersatzmann reagierte. Bobic wusch ihm mit harschen Worten den Kopf. „Da ist nichts zurückgeblieben“, betont Niedermeier.

Sein Bekenntnis zum VfB wertet er als Botschaft nach innen und außen. „Die Unterschriften von Gentner, Hajnal und mir sind wichtige Signale, dass beim VfB etwas entsteht und am Wachsen ist. Der Weg, den wir angefangen haben, ist positiv.“ Martin Harnik, der seinen Vertrag im Vorjahr in Belek bis 2016 verlängert hatte, sieht das ähnlich: „Der VfB ist nicht nur ein Sprungbrett für Talente, bei dem oft ausgemistet wird – es herrscht hier auch Beständigkeit.“

Auch in Sachen Strafen. Davon nimmt sich Niedermeier selbst gar nicht aus. Neulich musste er zahlen, weil er seine Trainingsklamotten liegengelassen hatte: „Ich bin auch nicht vor Fehlern gefeit.“ Hauptsache, sie halten sich auf dem Platz in Grenzen.