Neben Jubilar-Ehrungen für Vereinstreue wurden beim Festakt des TSV Aichhalden zum 100-jährigen Bestehen auch langjährige Funktionäre auf Verbandsebene ausgezeichnet.
Bernd Allgaier, Vorsitzender Wettkampfsport des Turngau Schwarzwald, überbrachte auch die Glückwünsche des Schwäbischen Turnerbundes (STB).
Vereine wie der TSV Aichhalden besäßen ein hohes Maß an Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit. Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sei er sportliche und gesellschaftliche Heimat. Sport im Verein sei Bewegung und Begegnung zugleich. Sein Dank gelte den ehrenamtlichen Übungsleitern, Betreuern, Helfern und Funktionären. Sie machten den TSV zu einem starken Verein, den er heute darstelle, hob Allgaier bei der Überreichung der Jubiläumsurkunde an den TSV-Vorsitzenden Samuel Dieterle hervor.
Im Anschluss nahm der frühere Vorsitzende Patric Janson die Besucher mit auf eine Zeitreise zurück ins Jahr 1923. So wurde bereits im Frühjahr 1923 ein Versuch unternommen, einen Verein mit dem Namen Arbeiter Turn- und Sportverein zu gründen, der eine Woche später im Gasthaus Hirsch glückte.
Turnen in der Wirtschaft
Erster Vorsitzender war Engelbert Kimmich. Die ersten Turnstunden wurden im dortigen Saal abgehalten. Wenig später wurden sie ins Gasthaus Engel verlegt. Aber auch da mussten die Turner wieder ausziehen und einen Sommer lang im Freien trainieren. Ab da stellte Alt-Kronenwirt Kimmich seinen Saal zur Verfügung, in dem der TSV sein Übungslokal bis zur Fertigstellung der eigenen Halle 1954 hatte.
1932 kaufte der Verein ein Waldstück im Allmendwald, woraus der Waldsportplatz entstand. Inzwischen wurde auch Handball gespielt. Turbulent waren die Jahre 1933 bis 1935, in der der Verein zweimal zwangsläufig aufgelöst und ein drittes Mal gegründet wurde. Erneut zum Erliegen kam der Turnbetrieb 1943.
Erst 1948 wurde innerhalb einer Sportgemeinschaft wieder geturnt, ehe 1950 die vierte Vereinsgründung stattfand. Im gleichen Jahr wurde die erste Frauenabteilung aus der Taufe gehoben. Nur ein Jahr nach der Fertigstellung der Vereinshalle gab es einen Rechtstreit mit dem Nachbarn King wegen dem Standort, der aber gut endete.
Mit dem Bau der Josef-Merz-Halle 1966 erlebte der TSV einen regen Aufschwung. Auf Initiative von Bürgermeister Reinhold Kühner wurden eine Jedermannabteilung Frauen und Männer gegründet, 1983 kam eine Eltern-Kind-Gruppe hinzu.
Theater im Winter
1970 richtete der Verein erstmals ein Gau-Kinderturnfest mit 1200 Kindern aus. In den Wintermonaten wurde Theater gespielt, später entwickelte sich daraus der Turnerball an der Fasnet, der 1973 von 700 zahlenden Gästen besucht wurde. 1996 wurde auf dem Waldsportplatz ein Beachvolleyballfeld angelegt, 2015 kam eine Schutzhütte hinzu.
Unter der Vereinsführung von Patric Janson wurde 2011 mit der Planung der Hallenrenovierung begonnen und im April 2013 nach circa 1000 geleisteten Arbeitsstunden parallel zum 90-jährigen Bestehen mit der Einweihung ein weiterer Meilenstein in der Vereinschronik gelegt.
2014 wurde eine hauptamtliche Geschäftsstelle eingerichtet, um den hohen bürokratischen Aufwand besser zu meistern und den Vorstand zu entlasten. Seit 2019 wird der Verein von Samuel Dieterle als Vorsitzender geleitet und hat mit 520 Mitglieder einen Höchststand zu verzeichnen.
Verbandsehrungen
Bronzene Ehrennadel STB
: Gabi Eschle, Anette Dengler, Rolf Stangl, Claus Schwenk, Anuschka Flaig, Jürgen Götz, Christian Petermann und Jannick Mach.
Bronzene Ehrennadel DTB:
Sandra Moosmann, Samuel Dieterle und Sarah Staiger.
Übungsleiter 20 Jahre DTB-Urkunde:
Claudia Moosmann und Brigitte Götz.
Übungsleiter 30 Jahre DTB-Urkunde:
Bettina Janson, Ute Haas und Monika Armbruster.