In einer Felsenspalte fühlt sich das Weibchen mit den Küken heimisch. Foto: Swen Holzhäuer

In Wildberg zieht ein Uhu-Pärchen seinen Nachwuchs groß. Die drei Küken sind vor Ostern geschlüpft. Für Interessierte gibt es sogar eine WhatsApp-Gruppe.

Mitten in der Kernstadt, in einer Felsspalte oberhalb der Talstraße, fühlen sich seit ein paar Jahren Uhus heimisch.

Die großen, zwischenzeitlich eher seltenen Eulen faszinieren einige Menschen, insbesondere, wenn sie Junge haben. Auch dieses Jahr ist die Freude groß: Vor Ostern sind drei Küken geschlüpft.

2018 fand ein Uhu-Männchen seinen Weg nach Wildberg. Ungewöhnlich zutraulich wie er war, hatte er keine Scheu, sich Swen Holzhäuers Haus zu nähern und es sich in der Felsspalte über dessen Garten bequem zu machen.

2019 kam ein Weibchen dazu und 2020 konnte der erste Nachwuchs beobachtet werden.

Der erste Nachwuchs starb

Leider verschwand das Männchen letztes Jahr, hatte vielleicht einen Unfall, vermutet Swen Holzhäuer. Das Weibchen hatte daraufhin keine andere Wahl, als selbst jagen zu gehen und die frisch geschlüpften Küken alleine zu lassen. Der Nachwuchs konnte der Kälte alleine nicht standhalten und verstarb leider.

Doch in diesem Jahr stehen die Zeichen deutlich besser: Ein neues Männchen und vermutlich – von Aussehen und Verhalten her – dasselbe Weibchen kehrten nach Wildberg zum angestammten Nistplatz zurück.

Zweite Generation ist quicklebendig

Im Februar und März legte das Weibchen drei Eier, aus denen vor Ostern drei niedliche Küken geschlüpft sind. Zwischenzeitlich haben die Kleinen schon eine beachtliche Größe, hüpfen im Nest umher und strecken ihre Flügel aus.

Einfach wundervoll zu beobachten, denn in der freien Natur hätte man wohl kaum einen so guten Blick in ein Nest, wie es die Kamera von Swen Holzhäuer hat. Er ist beeindruckt, was für geschickte Jäger die Uhus sind.

Jungfüchse zum Frühstück

Erst vor Kurzem hat die Familie drei Jungfüchse verspeist. Beeindruckend, wenn man überlegt, dass ein so leichter Vogel wie ein Uhu die Beute erst einmal ins Nest bekommen muss.

Die Uhus haben schon viele Fans gefunden, selbst ins Fernsehen hat es das Wildberger Pärchen schon geschafft. Vertrauenswürdige Personen hält Swen Holzhäuer auch gerne über eine eigene Uhu-WhatsApp-Gruppe auf dem Laufenden.

Der Uhu

Population stabil
Der Uhu ist die größte in Europa lebende Eulenart. Früher stark bejagt, hat sich die Population dank strenger Naturschutzgesetze und einiger Auswilderungsprojekte erholt, so dass der Uhu in Deutschland nicht als gefährdet gilt. Der Nabu schätzt die Zahl der Brutpaar auf 3300, wobei der Bestand weiter zunimmt.

Standorttreues Tier
Markantes Merkmal sind seine großen Federohren, die je nach Laune hoch aufgestellt oder angelegt werden können. Die Augen haben eine leuchtend orangerote Farbe. Als nachtaktiver Jäger versteckt sich das standorttreue Tier tagsüber in Baumkronen oder an Felswänden. An der Spitze der Nahrungskette stehend hat der kaum natürliche Feinde. Als Futter dienen ihm Säugetiere wie Hasen, Ratten oder Kaninchen. Aber auch Vögel wie Tauben sowie Amphibien und Reptilien stehen auf seinem Speiseplan.