"So schlecht sind die Tische" erläutert hier Biologie-Fachlehrer Michael Engst (Zweiter von rechts). Leicht schockiert sind dabei nicht nur Herbert Fehrenbach, Reinhard Storz, Christian Kuner und Christian Wörpel, sondern auch die weiteren Mitglieder des Gemeindeverwaltungsverbands. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeindeverwaltungsverband: Mitglieder informieren sich bei Haushaltberatungen in der Realschule

Mit einem Vorort-Termin begannen die Haushaltsberatungen für den Gemeindeverwaltungsverband (GVV): Die Mitglieder besichtigten die Räume für Physik und Chemie in der Realschule Triberg.

Triberg. Seit ziemlich genau 25 Jahren seien die Räume in Betrieb, beschrieb der stellvertretende Schulleiter Thomas Serazio die Problematik. Viele Tische seien bereits defekt, Ersatzteile nicht mehr erhältlich. Auch die Technik sei restlos veraltet – und die gestufte Anordnung der Sitzreihen sei längst überholt.

"Drei Bildungsreformen sind über diese Räume gegangen, die eine Neuordnung verlangen", machte Serazio deutlich. Das Arbeiten in den Viererreihen sei speziell für Experimente eher schlecht möglich, heute gebe es Experimentierinseln, an denen ebenfalls bis zu vier Schüler um einen runden Tisch herum arbeiteten, Strom und Gas kämen von oben. Letzteres fehle im Physikraum sogar völlig. Auch das Wasser gehe an den meisten Tischen nicht mehr. Auch sicherheitstechnisch sei das alles nicht mehr tragbar, befand die Gefahrgutbeauftragte Ulrike Clemens. Heute habe man zum Beispiel eine Augendusche, um sofort reagieren zu können, sollte sich ein Schüler entsprechend verletzen – hier habe sie Augenspülflaschen, die vom Inhalt her sehr begrenzt seien.

Prinzipiell sei man schon bereit, sich finanziell zu engagieren, jedoch sollte man einen Fachmann zu Rate ziehen, wie man die Räume tatsächlich ausstatten müsse, befanden die Bürgermeister und ihre Gemeinderäte der drei Mitgliedsgemeinden des GVV. Zudem sei die Anpassung der Räume Sache des Eigentümers, also der Stadt Triberg. "Ist bekannt, wir haben dazu 50 000 Euro im Triberger Haushalt eingestellt", lautete die Antwort von Bürgermeister Gallus Strobel.

Bei den anschließenden Beratungen über den Haushalt des GVV war dies denn auch fast der einzige strittige Punkt: Die Bürgermeister Jörg Frey aus Schonach und Christian Wörpel aus Schönwald verlangten einen Sperrvermerk für die verschiedenen Posten zur Neuausstattung der beiden Fachräume. Man sollte zumindest einen Fachmann aus dem Regierungspräsidium hinzuziehen und nach dessen Rat die Ausstattung der Räume vorantreiben. Zudem sollte nach möglichen Zuschüssen gefahndet werden. Mit der Enthaltung der Stadt Triberg setzten sich Schönwald und Schonach in dieser Sache durch.