Dekan Jens Uwe Zirbel (links) und Tribergs Pfarrer Markus Ockert diskutieren über die Zukunft der Trinitatis-Gemeinde. Foto: Volk

Bei der Gemeindeversammlung geht es um die Zukunft der evangelischen Gemeinde. Immer mehr Aufgaben.

Triberg - Um die Zukunft der evangelischen Kirche in der Raumschaft ging es bei der Gemeindeversammlung in der Triberger Trinitatiskirche.Das Motto für die Predigt im Gottesdienst und die anschließende Gemeindeversammlung war dem Psalm entnommen und wie für diese Situation geschrieben: Fürchte dich nicht, ich habe dich bei deinem Namen gerufen.

Von der Visitationskommission nach Triberg gekommen waren Schuldekan Jens-Uwe Zirbel und Gemeindediakon Werner Ulrich, um Anregungen und Meinungen der Gemeindemitglieder aus der Raumschaft entgegenzunehmen und über erkennbare Entwicklungen zu beraten. Es ist alle sieben Jahre die Stunde der Gottesdienstgemeinde, ihre Meinungen und Wünsche zum Ausdruck zu bringen. Das Protokoll darüber wird jeweils der Kirchenleitung in Karlsruhe übermittelt.

Erste Anregung war, die Kirche tagsüber Besuchern zugänglich zu machen – insbesondere die Trinitätskirche in der Nähe der Asklepios-Klinik – und sie durch ehrenamtliches Personal vor Diebstahl und Vandalismus zu schützen. Die Schwierigkeit wird sein, Ehrenamtliche für diesen Dienst zu finden.

Mit großem Ernst wurde die Aussprache über die Probleme der nächsten Jahre über den Rückgang der Zahl der Kirchenmitglieder und deren Folgen geführt. Im Vordergrund stand die Frage, was mit den kirchlichen Immobilien geschehen soll, wenn, was vorauszusehen ist, die Einkünfte durch die Kirchensteuer im Jahr 2020 massiv einbrechen. Das Geld für Renovationen wird fehlen. Die Frage ist, ob alle Gebäude "gehalten" werden können. Dekan Zirbel verneinte das, da sie schon jetzt nur stundenweise genutzt werden. Der Verkauf von kirchlichen Gebäuden ist der letzte Schritt, daran die Kirche selbst zu verkaufen, denkt niemand.

Aber kirchliche Feiern (Familienfeste, Konfirmandenfeiern, Trauerfeiern) benötigen nicht unbedingt auch kirchliche Räume. Darüber müssen die Gemeinden sich ernsthaft Gedanken machen, Berater können hinzugezogen werden. Schon tauchte die Frage auf, ob nicht eine katholische oder eine evangelische Kirche gemeinsam genutzt werden könnte. Dekan Zirbel: Beispiele dafür gibt es schon.

Widerstand meldete sich dagegen, dass auf die untere Ebene immer mehr Aufgaben abgewälzt werden, bei immer weniger Personal und immer weniger Mitteln. Hier müssten die Struktur und der Verteilungsschlüssel geändert werden. Der ländliche Raum bedarf besonderer Überlegungen. Pfarrer und Diakone haben weitere Strecken als in der Stadt zurückzulegen.

Die Organistenausbildung müsste nach bewährtem Muster anderer Musiker gefördert werden. Von Kirchenmusik vom Tonband hält man nichts ("mal zu schnell, mal zu langsam"). Weniger Pfarrer – größere Flächen zur Betreuung werden Veränderungen im kirchlichen Dienst bringen. Beispiel: Ein Krankenhaus in einer Gemeinde wird die Kräfte eines Pfarrers binden, dafür hat ein anderer für Jugendarbeit die Hände frei.

Bei der Verteilung von mehr Arbeit auf weniger Schultern wird es immer schwieriger, Kandidaten für kirchliche Ämter zu finden. Allgemeiner Wunsch war am Ende, dass die Kirchenleitung von den Sorgen in Triberg erfährt und auf Hilfe sinnt.