Andrang am Mittwochmorgen bei der Esso-Tankstelle an der B462 in Dunningen: Der Diesel kostet am Mittwochmorgen 1,96 Euro. Foto: Otto

Viele Autofahrer haben mit Spannung auf den 1. Juni gewartet. Sinken die Spritpreise wirklich deutlich? Wir haben uns am Mittwochmorgen an Tankstellen im Kreis Rottweil umgesehen.

Kreis Rottweil - Boxenstopp an der großen Esso-Tankstelle in Dunningen, direkt an der viel befahrenen B 462. Tatsächlich: Der Andrang ist groß. Der Diesel kostet gegen 8.30 Uhr 1,96 Euro – ein enormer Unterschied zum Dienstagmorgen. Da waren bei Esso bis zu 2,36 Euro für den Diesel angesagt. Allerdings: Gegen Mittwochmittag ist der Preis an dieser Tankstelle auch schon wieder auf mehr als 2 Euro geklettert: 2,01 Euro sind es gegen 12 Uhr.

Turbo-günstig auf dem Lindenhof

Turbo-günstig ist die Turbo-Tankstelle auf dem Lindenhof am Mittwochmorgen: 1,89 Euro für den Liter Diesel sind angesagt. Allerdings konnte man hier schon am Dienstagmorgen günstig tanken: 1,90 Euro waren es für den Liter Diesel in der Früh, später stieg der Preis dann auf bis zu 2,18 Euro. Gegen Abend ging es dann am Dienstag wieder deutlich abwärts – dem 1. Juni entgegen.

Auch im Raum Schramberg deutlich günstiger

Deutlich günstiger waren auch im Raum Schramberg die Spritpreise am Mittwoch. Nachdem diese auf das vergangenen Wochenende hin deutlich angezogen hatten und in Spitzenwerten beim Diesel am Dienstagabend mit bis zu 2,34 Euro gipfelten und für Super E10 2,17 Euro verlangt wurde, waren die Literkosten am Mittwoch moderater. Der Dieselpreis rangierte in Schramberg und Sulgen gegen 10 Uhr zwischen 2,04 und 2,05 Euro, Super E 10 war bei ab 1,92 Euro zu haben. Dies hatte tags zuvor am Nachmittag noch 2,18 Euro gekostet. Gegen 14 Uhr ist der Diesel in Schramberg-Sulgen für 2,02 und 2,01 Euro zu haben, E 10 für 1,85 und 1,84 Euro - E 5 fünf Cent drüber.

In Schiltach geht’s schon am Montag runter

Wer allerdings im benachbarten Schiltach seinen Tank füllte, der hatte bereits am Dienstagabend relatives Glück: Dort war bei der AVIA Diesel für zwei Euro, E10 für 2,10 Euro angeboten worden. Am Mittwochmorgen dann rutschte der Dieselpreis nochmals fünf Cent nach unten, E10 sogar um ganze 18 Cent.

Für Flottenverträge gilt oft ein anderer Preis

Große Warteschlangen waren bei den Tankstellen im Bereich Schramberg am Mittwochmorgen nicht zu beobachten – und auch noch keine trockengelaufenen Zapfsäulen. Vor allem dort, wo viele Firmenkunden mit Flottenverträgen tanken, waren bereits schon im Vorfeld vor der Steuersenkung des Bundes die Fahrzeugtanks gefüllt worden. Je nach Abrechnungskonzept gelte für manche dieser Tankkartennutzer auch gar nicht der an der Zapfsäule angezeigte Preis, sondern eine vereinbarte Kalkulation zwischen den Partnern, wie ein Tankstellenbetreiber sagt.

Was im ganzen Spritpreis-Chaos viele ärgert: Nicht nur das Preis-Auf-und-Ab an den einzelnen Tankstellen, sondern auch die regionalen Unterschiede sind kaum nachzuvollziehen. So fällt auf, dass die Preise im Raum Rottweil und Schramberg tendenziell an der Oberkante liegen, während es im Raum Villingen-Schwenningen und in Richtung Ortenau oder Freudenstadt beispielweise fast immer günstiger ist. So gab's beispielsweise Diesel am Samstagabend in Königsfeld für 1,98 Euro in Sulgen war es rund 20 Cent teurer. Die Autofahrer im Raum Rottweil fühlen sich  benachteiligt, was auch viele Leserreaktionen zeigen. Wer bei den Tankstellenbetreibern nachhakt, stößt entweder auf Schweigen, oder bekommt unter der Hand gesagt, dass die regionalen Unterschiede mit speziellen Konstellationen und Marktführern im jeweiligen Gebiet zusammenhängen. Der Autofahrer ist machtlos - oder muss weite Wege in Kauf nehmen.

Wie stark die Spritpreise gesunken sind, können Sie hier selbst herausfinden: