Foto: dpa

Auswertung ergibt Geschwindigkeitsüberschreitungen von bis zu 56 Kilometern pro Stunde.

Sulz-Renfrizhausen - "Im Mühlbachtal wird am schnellsten gefahren." Mit dieser Aussage, die dem stellvertretenden Ortsvorsteher Reiner Kimmich zugetragen wurde, schockierte dieser bei der jüngsten Ortschaftsratsitzung seine Kollegen.

Man müsse sich deshalb nicht nur Gedanken darüber machen, ob die Durchgangsstraße zur 30er-Zone erklärt wird und ob ein "Blitzer" an der Straße nach Mühlheim oder andere Maßnahmen Sinn machen. Eine Entscheidung in diese Richtung gab es bei der Ortschaftsratsitzung am Dienstag noch nicht, doch muss dies diskutiert werden. Zuvor möchte Kimmich Sabrina Glöckler vom Ordnungsamt zu einer Verkehrsschau vor Ort einladen, um alle Möglichkeiten erörtern.

Eine Auswertung der Daten, die durch mobile Geschwindigkeitskontrollen und auch durch die Tempo-Anzeige, die im Sulzer Bereich von Ort zu Ort wechselt, ermittelt wurden, ergab Bedenkliches. An der Straße von Mühlheim her gab es eine Messung, bei der der schnellste Verkehrsteilnehmer 106 "Sachen" auf dem Tacho hatte. Aus Richtung Bergfelden gibt es Fahrer, die mit 90 Kilometern in die Kronenstraße einfahren, und vom Kirchberg her lag die Höchstgeschwindigkeit bei 80 Sachen. Dies sind bedenkliche Ergebnisse, die zum Handeln auffordern.

Nach neuesten Richtlinien, so Reiner Kimmich, können Kommunen im Bereich von Kindergärten, Schulen und Altersheimen eine 30er-Zone einführen. Die Diskussion war recht kontrovers, was in Renfrizhausen machbar ist. Tomislav Gergel hatte laut eigener Aussage selbst einmal getestet, dass man bei Tempo 30 innerorts gerade einmal 60 Sekunden mehr Zeit für die Durchfahrt benötigt als bei 50er-Tempo. Wolfgang Szabady geht es darum, den Kindern zu helfen, nicht den Autofahrern, die außerhalb der Ortschaft wieder Gas geben können. Reiner Kimmich teilte in diesem Zusammenhang mit, dass zwei neue mobile Messtafeln für den Bereich Sulz angeschafft werden.

Mühlbachhalle beschäftigt Rat ebenfalls

Das Netz der Telekom wird in den nächsten drei Jahren auch in Renfrizhausen deutlich verbessert. Die erste Maßnahme betrifft die Vergrößerung und Verbesserung diverser Schaltschränke. Im Rahmen der Bundesinitiative sollen die Verbesserungen schnellstens durchgeführt werden. Laut Kimmich soll es dazu noch Info-Veranstaltungen geben, auch in anderen Ortschaften ist der Ausbau geplant.

Die Außenanlagen bei der Mühlbachhalle sind wesentlich größer als bei anderen städtischen Hallen. Für den Hausmeister ist es nicht machbar, alle Arbeiten in der vorgegebenen Zeit zu erledigen. Hier müsse zunächst einmal der Aufwand erfasst werden. Kimmich will dazu den Bauhof in die Pflicht nehmen.

Die Mühlbachhalle ist ohnehin ein Thema, das den Ortschaftsrat beschäftigen wird. Mit Ewald Kopf wurde ein direkter Ansprechpartner gefunden, der stetig in Kontakt mit dem Hausmeister ist. Hier soll in regelmäßigen Abständen nachgehakt werden. Zuletzt sind viele Sportgeräte ausgetauscht worden, und auch beim Inventar der Küche soll schnell reagiert werden, wenn etwas fehlt. Es wird eine Liste angefertigt, in der auch Baumängel regelmäßig erfasst werden. Nur so ist es möglich, alles zeitnah zu erledigen. Aktuell gilt es, Fluchtwege-Tafeln anbringen zu lassen.

Auch Renfrizhausen beteiligt sich an den Gutscheinen für Schulanfänger. Dies wurde in der Sitzung beschlossen. in Mühlheim ist der Gutschein, der bei der Firma Blass im Backsteinbau eingelöst werden kann, längst üblich.

Beim Thema "Unser Dorf hat Zukunft" will sich der Ortschaftsrat Renfrizhausen im Moment nicht engagieren, dieses Gefühl müsse nach den bisherigen Geschehnissen zunächst wieder erarbeitet werden.

Beim Stromanschluss für die "Dorfmitte" zeigte sich Reiner Kimmich erschrocken über die monatliche Abschlusszahlung. Darin kam man auf 331 Euro. Nach einem Telefonat mit der Telekom wurde dies allerdings geändert. Nun müssen zunächst zwölf Euro Grundgebühr bezahlt werden. Verbraucht wurden bisher drei Kilowatt.

Kimmich betonte, dass die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Mühlheim in Zukunft noch intensiver werden soll, das habe er mit Barbara Klaussner abgesprochen. Beide Dörfer hätten Aufgaben, die miteinander in Angriff genommen werden sollten.

Die Kürbiskübel werden gemeinsam vom Ortschaftsrat und der Arbeitsgemeinschaft am 22. Oktober um 8.30 Uhr entfernt. Dies wurde abschließend in der Ortschaftsratssitzung mitgeteilt.