Die Stadträte brauchen nicht zu befürchten, dass die Brücke über die Glatt unter ihrem Gewicht einstürzt. Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder-Bote

Schäden aber vorhanden / So langsam besteht Handlungsbedarf

Von Marzell Steinmetz

Sulz. Früher ist das Vieh über die Brücke getrieben worden. Deshalb heißt der 32 Meter lange Steg zwischen Glatt und Hopfau "Viehbrücke". Heute ist er in erster Linie ein Übergang für Fußgänger und Radfahrer. Der Ausschuss für Technik und Umwelt besichtigte am Montag vor der Sitzung im Bürgersaal das Stahlbetonbauwerk. Die Schäden sind inzwischen so groß, dass Handlungsbedarf besteht.

Nach mehr als 60 Jahren ist das allerdings kein Wunder. Nach Auskunft von Bauhofleiter Alexander Beller rosten die Eisenteile. Auch sei die Überdeckung mit Beton unzureichend. Solche Schäden wurden bereits 1993 dokumentiert. Beller hat jetzt wieder kontrolliert und die 32 Meter lange und 1,60 Meter breite Brücke mit einer Note zwischen 2,8 und 3,5 bewertet. Das heißt: Schäden sind da, der Zustand kommt in einen kritischen Bereich, aber die Brücke fällt auch nicht von heute auf morgen zusammen. Eine umgehende Instandsetzung oder Erneuerung sei, so Beller, erforderlich.

Diese Frage stellt sich dem Gemeinderat nun auch: Soll saniert oder gleich neu gebaut werden? Die Sanierung kostet laut Beller 130 000 Euro, während eine neue Aluminiumbrücke mit einer Breite von zwei Metern bereits für 115 000 Euro gebaut werden könnte. Die Ausschussmitglieder brachten aber noch eine Alternative ins Spiel: Es sollte auch untersucht werden, wie viel eine überdachte Holzbrücke mit Material aus dem Stadtwald kosten würde.

"Wenn man gar nichts macht, laufen wir dann noch in 50 Jahren über die Brücke?", wollte CDU-Stadtrat Robert Trautwein wissen. "Sie hält noch fünf Jahre problemlos", meinte Stadtbaumeister Reiner Wössner.

Mögliche Zuschüsse werden jetzt geprüft. Bürgermeister Gerd Hieber hofft auf das europäische Leader-Programm, mit dem auch Radwege gefördert werden. Allerdings müsse eine "qualitative Verbesserung" damit einhergehen. Bei den Haushaltsplanberatungen für 2012 soll über das Projekt weiter diskutiert werden.