Die Mühlheimer vom Main haben in Mühlheim am Bach ihre Zelte aufgeschlagen. Foto: Heidepriem Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehrmänner- und frauen beziehen ein Zeltlager / Freundschaft beim hessischen Abend gepflegt

Sulz-Mühlheim (wh). Zwei Wochen lang war der ehemalige Sportplatz zwischen Mühlheim und Renfrizhausen bei der Mühlbachhalle die Heimat für 42 Feuerwehrfrauen und -männer aus Mühlheim am Main, darunter 27 Jugendliche.

Nach dem Motto "Mein Freund ist ein Mühlheimer", das schon 40 Jahre lang die Verbindung der Mühlheimer am Bach, am Main, an der Donau, an der Gailach oder am Inn (Österreich) unterstreicht, sind die Jugend-Feuerwehrkameraden bereits zum dritten Mal ins Württembergische aufgebrochen.

Für Thorsten Schlotterbeck, den Abteilungskommandanten der Feuerwehr Mühlheim, war es keine Frage, als aus Mühlheim am Main von Christian Spahn und Jörg Gierschewski die Anfrage kam, das Zeltlager, das im Rhythmus von zwei Jahren stattfindet, diesmal "am Bach" abzuhalten. Die jungen Frauen und Männer vom Main bauten direkt neben dem Weiherbach ihre Zelte auf. Die Jungs von Thorsten Schlotterbeck schleppten Holz in großen Mengen an. Das wurde nicht nur zum Feuermachen verwendet. Es entstand auch ein kleiner Wachturm, den die tägliche Nachtwache nutzte, um Ausschau zu halten, Sitzmöbel wurden gebastelt und sogar eine kleine Mühle mit Wasserkraftrad gebaut. Sie kam am Weiherbach zum Einsatz.

Wichtig war den Veranstaltern, dass die Jugendlichen den normalen Alltag abstreifen konnten. Weder Fernseher noch Computer bestimmte den Tagesablauf. Es wurde stattdessen Sport getrieben. Fußball und Volleyball standen dabei innerhalb des Lagerlebens im Mittelpunkt.

Um die Dankbarkeit an die Gastgeber auszudrücken, gab es einen hessischen Abend, an dem auch die Ortsvorsteher aus Mühlheim und Renfrizhausen, Axel Zirner und Burkhard Pyroth, teilnahmen. Es wurden kulinarische Spezialitäten aufgetischt wie Ripple mit Kraut oder Äppelwoi.

Dass in der Gemeinde Besuch war, das bekamen viele Einwohner aus Mühlheim und Renfrizhausen beim Tausch-Spiel mit. Da wurde bei den Leuten geklingelt und Gegenstände wie Bilder, Krüge und vieles mehr zum Tausch angeboten. In vielen Häusern bekamen die Mühlheimer vom Main Gegenstände auch geschenkt. Vier Teams waren in den beiden Mühlbachgemeinden unterwegs.

Nicht nur das Zeltleben bestimmte den Ablauf der Jugendlichen, die fleißigen Betreuer hatten auch ein Programm vorbereitet und waren von Stuttgart bis zum Rhein unterwegs. Besucht wurde unter anderem die Berufsfeuerwehr in Stuttgart auf Einladung des stellvertretenden Kommandanten Jürgen Günther, der in Stuttgart arbeitet. Die Gäste waren im Sulzer Freibad, besichtigten das Daimler-Werk in Sindelfingen und das Werksmuseum. Ein großes Erlebnis war der Tag im Europa-Park, in Wolfach wurde die Glasbläserei besucht. Im Ort ging es zu Imker Werner Girrbach. Wichtig war hier der Bezug zur Natur, dies galt auch für das tägliche Milchholen auf dem Hetzel-Hof.

Die Sulzer Mammutbäume wurden angeschaut, es gab auch einen Besuch im Ebinger Badkap und zuletzt noch eine Kanutour von Fischingen nach Horb. Mit dem Besuch bei "Ursel" im "Rössle" und dem dazu gehörenden legendären Kartoffelsalat nach schwäbischer Art ging das Abenteuer im Mühlbachtal zu Ende.