Gemeinderat: Stadt stellt Eigenmittel zur Verfügung / Vier Vereine beteiligen sich an dem Projekt

Der Kunstrasenplatz bei der Mühlbachhalle in Renfrizhausen soll im kommenden Jahr gebaut werden. Der Gemeinderat befasste sich am Montagabend mit diesem Thema.

Sulz. Die Verwaltung hat nochmals in einer ausführlichen Darstellung das Projekt begründet. Sie bezieht sich dabei auf das integrierte Stadtteilentwicklungskonzept, in dem der Freizeitstandort Mühlbachhalle und Sportplatz als Leitprojekt aufgeführt wird. Herausgestellt wird dabei unter anderem, dass der Kunstrasenplatz die Zusammenarbeit der Vereine im Stadtgebiet fördert. Eine solche Anlage könne zudem bei der Nachwuchsförderung helfen. Genutzt werden soll der gesamtstädtische Kunstrasenplatz aber hauptsächlich von den Vereinen VfR Sulz, VfB Sigmarswangen, SG Mühlheim-Renfrizhausen und FC Holzhausen. Sie beteiligen sich an den Kosten.

Den Bau des Kunstrasenplatzes ermöglicht ein Zuschuss des Bundes zur Sanierung des bisherigen Rasenspielplatzes an der Mühlbachhalle in Höhe von 337 500 Euro. Anfang März war die Zusage gekommen. Die Gesamtkosten werden auf 900 000 Euro geschätzt. Mittel und Eigenleistungen der beteiligten Vereine werden in Höhe von 200 000 Euro erwartet.

Der Betrieb des Rasenspielplatzes im Gewann Rohracker sei vor zehn Jahren eingestellt werden. "Es geht jetzt um die Wiederbelebung", sagte Hauptamtsleiter Hartmut Walter. Dies sei eine Voraussetzung für den Zuschuss. Der Vorteil für den Standort in Renfrizhausen sei der bereits vorhandene Bebauungsplan.

Bernd Dannecker vom Ju-Jutsu-Club Mühlbachtal hatte bei der Bürgerfragestunde darauf hingewiesen, dass die Umkleideräume in der Mühlbachhalle schon jetzt überlastet seien. Daher sollte man an eine Vergrößerung denken. Mit der Frage habe man sich gedanklich bereits beschäftigt, teilte Bürgermeister Gerd Hieber mit, doch zuerst müsse das Projekt "auf die Schiene gesetzt" werden. Er zeigte sich zuversichtlich, dass bei entsprechender Nachfrage es "ein Leichtes" sein werde, Umkleideräume zu ergänzen.

GAL-Stadträtin Gabriele Brucker wollte Aufschluss über die genauen Kosten, auch für die Unterhaltung des Platzes haben. CDU-Stadtrat Tobias Nübel ist überzeugt, dass der Bau des Kunstrasenplatzes überschaubar zu planen ist. Die Kosten könnten sogar niedriger ausfallen.

Die Pflegemaßnahmen seien Aufgabe der Stadt als Eigentümerin des neuen Platzes. Dafür notwendig seien zwei Stunden wöchentlich. Während einer Saison müsste zudem eine Tonne Granulat aufgebracht werden, so Nübel. Das koste etwa 400 Euro.

Die Hauptnutzer sind zwar die vier genannten Sportvereine. Nübel, auch Vorstandsmitglied beim VfR Sulz, will jedoch noch andere Vereine fragen, ob sie in das Projekt einsteigen wollten. Sie müssten dann jedoch ebenfalls einen Beitrag leisten.

Neben dem WLSB-Zuschuss bringen die bislang beteiligten Vereine Eigenleistungen beim Parkplatzbau und Sponsorengelder mit ein. Nübel könnte sich vorstellen, dass über den Kunstrasenplatz die Kooperation der Sulzer Sportvereine im Jugendbereich auf den Weg gebracht werden könnte.

Robert Trautwein (CDU) sieht das Vorhaben positiv: "Wir müssen Gas geben", meinte er, bereits 2020 müssten die Kosten abgerechnet werden. Dagegen sprachen sich Axel Grathwol (FWV) – Renfrizhausen ist für ihn der falsche Standort – und Martin Frey (GAL) aus, während sich Gabriele Brucker enthielt. 20 Stadträte stimmten dafür, die erforderlichen Eigenmittel für den Sportplatzbau zur Verfügung zu stellen. Die Verwaltung setzt sich wegen der weiterführenden Planungsarbeiten mit dem Büro Gfrörer in Verbindung und klärt mit den Vereinen die Modalitäten zum laufenden Betrieb und der Unterhaltung.