Lore Großmann (von links), Heide Werner und Käthe Hinsche mit ihren Rollatoren im Kino-Café des Subiaco-Kinos. Foto: Sabine Stadler

Drei Damen aus Pfalzgrafenweiler reisen regelmäßig mit dem Bus zum Kino-Café nach Freudenstadt. Lore Großmann, Käthe Hinsche und Heide Werner sind begeistert vom Angebot des Subiaco-Kinos.

Die drei über 80-jährigen Damen, eine von ihnen zählt sogar schon 86 Lenze, lieben die schöne Abwechslung, die ihnen das cineastische Angebot zu bieten hat.

Regelmäßig verabreden sie sich zum Besuch des einmal im Monat stattfindenden Kino-Cafés im Subiaco-Kino. „Wir kennen uns alle schon sehr lange, leben alleine und unternehmen gerne etwas gemeinsam“, erzählt Lore Großmann. Sie hatte die Idee, mit ihren Freundinnen Heide Werner und Käthe Hinsche regelmäßig zum Kinobesuch nach Freudenstadt zu fahren. Und das, obwohl alle drei beim Gehen auf die unterstützende und Sicherheit vermittelnde Hilfe von Rollatoren angewiesen sind.

25-minütiger Weg zur Bushaltestelle im Ort

Zum Kino-Café Ende März waren die „Rolli-Ladies“, wie sie liebevoll von Lore Großmanns Tochter bezeichnet werden, wieder zum Filmschauen mit Kaffee und Kuchen verabredet.

Gemeinsam machten sich die benachbarten Heide Werner und Käthe Hinsche sowie Lore Großmann auf den rund 25-minütigen Weg zur Bushaltestelle im Ort. Der Bus ließ dieses Mal länger auf sich warten als erhofft und traf nach einer halbstündigen Fahrt am Freudenstädter Marktplatz ein. Von hier aus schieben die drei Damen ihre Rollatoren bis zum Kurhaus vor sich her. Aus dem Subiaco-Kino strömt ihnen bereits das Aroma des Kaffeedufts entgegen und frisch gebackener Kuchen steht für die Gäste bereit. Der Kuchen, so Gerhard Braun, wurde – wie immer – gespendet und die Kinobesucher dürfen sich auf Spendenbasis am Kuchenbuffet bedienen und Kaffee oder Tee dazu genießen.

Eine Stunde bevor der Film gezeigt wird, füllen sich die Sitzplätze an den Tischen rasch. Auch den drei „Rolli-Ladies“ reicht es trotz Busverspätung noch für ein Stück Haselnuss- oder Zitronenkuchen zum Tässchen Kaffee. Sie erzählen dabei, wie schön es für sie ist, andere Leute zu sehen und die Abwechslung zu genießen. Bisher waren alle Filme, die sie angeschaut haben, amüsant und lustig. „Es gab viel zu lachen und wir fühlen uns gut unterhalten“, sind sich alle drei einig.

Beim Ein- und Aussteigen hilft immer jemand

Zwei von ihnen fahren auch noch kurze Strecken mit dem Auto, aber zum Kinobesuch nehmen sie trotz anstrengender Anreise lieber den Bus. Das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs dürfen sie mit ihren Schwerbehindertenausweisen kostenlos nutzen. Und beim Ein- und Aussteigen gibt es immer jemanden, der ihnen behilflich ist.

Großmann bedauert allerdings, dass es in den Abendstunden keine Busverbindung von Freudenstadt zurück nach Pfalzgrafenweiler gibt, um auch die um 17.30 Uhr beginnenden Filme im Subiaco anzuschauen. Sie hofft, dass sich dies mit dem Sommerfahrplan ändert.

Nach den Filmen beim Kino-Café bleibt den Damen noch eine Stunde Zeit, die sie gerne dazu nutzen, um im Kurhaus sitzen zu bleiben und gemütlich ein Getränk zu genießen, bevor sie mit ihren Rollatoren zurück an den Marktplatz gehen und in den Bus Richtung Pfalzgrafenweiler einsteigen.

Gerhard Braun vom Subiaco-Kino freut sich immer, wenn die drei „Rolli-Damen“ zum Kinobesuch kommen. Er kümmert sich darum, dass sowohl die Rollatoren als auch die Damen einen geeigneten Platz im gemütlichen Kinosaal finden.

Auch beim nächsten Kino-Café am Mittwoch, 26. April, wollen die Damen wieder die aufwendige Fahrt nach Freudenstadt in Kauf nehmen, um den Film „Ein Mann namens Otto“ um 15 Uhr anzusehen und vorher selbst gebackenen Kuchen zum Kaffee zu genießen.