Der Anbau am Haus der Familie Kroll von der anderen Neckarseite fotografiert: Er fügt sich gut ins historische Ensemble der historischen Innenstadt ein. Foto: Stadt Rottweil/Hermann

Die Stadt Rottweil fördert private Sanierungsmaßnahmen in der historischen Stadtmitte.

In einer Artikelserie anlässlich des bundesweiten Tages der Städtebauförderung am 4. Mai geben wir in den kommenden Wochen Einblicke in beispielhafte Sanierungsprojekte – heute das von Familie Kroll mit ihrem Anbau in der Metzgergasse 21.

Sanierung ist Stadtentwicklung. „Seit Jahrzehnten unterstützt uns die Städtebauförderung des Bundes beim Erhalt der historischen Substanz und bei der zukunftsorientierten Entwicklung unserer Stadt gleichermaßen“, sagt Oberbürgermeister Christian Ruf. Bereits 1972 wurde das erste Sanierungsgebiet ins Leben gerufen. Und bis heute kommen Bewohner der Sanierungsgebiete in den Genuss einer städtischen Förderung.

Im historischen Stadtkern

Dass es auch möglich ist, ein Haus im historischen Stadtkern für zeitgemäße Ansprüche zu optimieren, das zeigt Familie Kroll mit ihrem Anbau in der Metzgergasse 21 auf. Mit einem Anbau haben sie neue Möglichkeiten und mehr Raum geschaffen, so dass die gesamte Familie ausreichend Platz hat.

„Ich wollte immer mitten in der Stadt wohnen. Und als wir das Haus 2005 gekauft haben, hatten wir noch keine Kinder und auch kein Wissen darüber, wieviel Platz man mit Kindern benötigt“, berichtet Stefanie Kroll. Sie hatten das Haus damals für ihre Ansprüche grundsaniert, doch als die Kinder zur Welt kamen, wurde es zu eng. „Wir suchten sogar nach einem neuen Haus, wurden aber nicht fündig, was sich letztlich als Glück erwies“, denn die Elzacher Architektin Patrizia Haas hatte die perfekte Idee für die junge Familie: ein Anbau, der nicht nur für mehr Wohnraum sorgt, sondern die Immobilie sogar altersgerecht macht. „Wir waren sofort begeistert. Wir haben einen Raum und ein Bad mehr, das macht so viel aus. Und als wir dann noch von der Städtebauförderung hörten, fiel die Entscheidung leicht“, erinnert sich Stefanie Kroll.

Attraktiv und unkompliziert

„Die Förderung der Stadt ist sehr attraktiv. Und auch das Prozedere, das Antragsverfahren, war sehr unkompliziert“, resümiert sie. Zunächst waren die Planungen einzureichen und nach der Bewilligung die Rechnungen. „Das ging alles sehr zügig“, freut sich Kroll.

Stefanie Kroll zeigt den Anbau an ihr historisches Stadthause, der mit Hilfe der Städtebauförderung realisiert wurde. Foto: Stadt Rottweil/Hermann

Bei allem Lob bedauert die Familie, dass Anfragen für Balkonanbauten und Dachterrassen in der Innenstadt häufig abgelehnt würden. Hier wünscht sie sich eine größere Offenheit.

Gute Chancen

Stefanie Kroll sieht durch die Förderung durchaus gute Chancen, dass manches historische Haus in der Innenstadt auf diese Weise doch noch einen Käufer findet.

Auch einen Tipp für künftige „Sanierer“ hat sie parat: „Es ist wichtig, einen Architekten zu haben oder jemanden, der Ahnung hat vom Bauen, denn dann ist das mit den Plänen und Anträgen, die man einreichen muss, deutlich einfacher“.