Erstmals fand in der Bergstadt die Wahl zum Jugendgemeinderat statt. Seit dem Frühjahr liefen die intensiven Vorbereitungen. Gestern fand zum Abschluss im Rathaus eine Wahlparty statt, bei der die Ergebnisse bekannt gegeben wurden. Unser Bild zeigt die erfolgreichen Bewerber sowie die zahlreichen erwachsenen Helfer. Auch politische Prominenz mit dem Bundestagsabgeordneten Siegfried Kauder und dem Landtagsabgeordneten Karl Rombach zeigten große Interesse. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Stimmabgabe per Online / Wahlbeteiligung liegt bei 29 Prozent / Bergstadt hat ersten Jugendgemeinderat

Von Stephan Hübner

St. Georgen. Fröhliche Gesichter gab es bei der Wahlparty zum ersten Jugendgemeinderat der Bergstadt. Der Bundestagsabgeordnete Siegfried Kauder und der Landtagsabgeordnete Karl Rombach kamen extra nach St. Georgen, um bei der Verkündigung der Ergebnisse dabei zu sein.

Ihm gehe es sicher wie dem einen oder anderen Jugendlichen auch, so Jörg Westermann, Rektor der Robert-Gerwig-Schule, der die Begrüßung übernahm. Er habe im falschen Moment ja gesagt. Er freue sich, dass 30 Jugendliche angetreten waren.

"Wir haben heute allen Grund zur Freude", so Bürgermeister Michael Rieger. St. Georgen sei die erste Stadt im Schwarzwald, die es geschafft habe, einen Jugendgemeinderat einzurichten. Unglaublich toll und einen Riesenerfolg nannte der Bürgermeister die Wahlbeteiligung von 29 Prozent.

Aber wie auch schon bei der Kandidatur spannten die Wähler den Bürgermeister ziemlich auf die Folter. Erst in den letzten zwei Tagen vor Wahlende ging rund ein Drittel der abgegebenen Stimmen per Online im Rathaus ein.

Nichtgewählte lädt der Bürgermeister zum Pizza-Essen ein

Die Jugendlichen würden dazu beitragen, dass die Arbeit des Gemeinderats noch interessanter wird. Dabei seien alle Kandidaten Gewinner. Die nicht Gewählten lud der Bürgermeister als Trost zum Pizza-Essen ein.

Nach Meinung des Landtagsabgeordneten Karl Rombach müsse alles dafür getan werden, damit Jugendliche in der Politik aktiv werden. Alle die antraten, leisteten einen Beitrag zur demokratischen Gesellschaft. Um Politik hautnah erleben zu können lud Rombach alle Kandidaten in den Landtag nach Stuttgart ein, inklusive Gespräch mit den Fraktionen und Plenumssitzung.

Ebenfalls nicht mit leeren Händen kam auch der Bundestagsabgeordnete Siegfried Kauder. Er lud die Jugendlichen zu einer dreitägigen Bildungsfahrt nach Berlin ein.

Der Leiter der Bürgerdienste im Rathaus Markus Esterle lobte das tolle Organisationsteam, das eine ganze Reihe von Probleme bewältigte.

Projekte mit allen Höhen und Tiefen selbst verwirklichen

Mit dem neuen Gremium soll laut Stadträtin Carola Erchinger den Jugendlichen eine Stimme gegeben werden, um Projekte mit allen Höhen und Tiefen zu verwirklichen sowie Basisdemokratie zu lernen.

Jörg Westermann wollte vom Bürgermeister wissen, wie man sich als Kandidat an einem solchen Tag vor der Verkündung des Ergebnisses fühle. Zu diesem Zeitpunkt sei er nicht mehr ansprechbar gewesen. Jetzt hoffe er nur, dass von den Jugendlichen in vier Jahren keiner gegen ihn antreten werde, sagte er schmunzelnd.