Jutta Nassal-Halder hat 14 Jahre lang Deutsch und Geschichte am Thomas-Strittmatter-Gymnasium unterrichtet. Fotos: Gymnasium Foto: Schwarzwälder-Bote

Thomas-Strittmatter-Gymnasium verabschiedet Jutta Nassal-Halder und Rainer Happel in den Ruhestand

St. Georgen. Im Rahmen eines kleinen Festakts bedauerte Direktor Ralf Heinrich, zwei erfahrene Lehrkräfte zu verlieren. Jutta Nassal-Halder und Rainer Happel haben das Thomas-Strittmatter-Gymnasium (TSG) ganz entscheidend mitgeprägt haben.

Beide hatten sich äußerst engagiert im Unterricht wie ins Schulleben eingebracht und waren doch auch kritische Köpfe gegenüber der einen oder anderen schulpolitischen Entwicklung und dem Bildungssystem.

Jutta Nassal-Halder und Rainer Happel haben beide 14 beziehungsweise 18 Jahre die Fächer Deutsch und Geschichte unterrichtet. Für unzählige junge Menschen, Schüler, Referendare und für viele Eltern wie Kolleginnen und Kollegen war Jutta Nassal-Halder "der richtige Mensch am richtigen Fleck", so Schulleiter Heinrich.

Pädagogik mit Kopf, Herz und Hand.

Sie verkörpere und lebe eine frische und farbenfrohe Pädagogik, mit allen Sinnen, mit Kopf, Herz und Hand. Schon in ihrer langjährigen Theaterarbeit habe sie den ganzen Menschen im Blick gehabt. Bei ihr sei der Grundgedanke der Club-of-Rome-Schule, das Denken und Handeln vom Ganzen her und aufs Ganze hin, pädagogisch wirksam geworden. "Sie war das Modell einer pädagogischen, einer echten Klassenlehrerin" und damit habe sie insbesondere den Kindern den Übergang aufs Gymnasium erleichtert. Sie sei aber mehr gewesen als die "Mutter der Schule", eine ebenso herzliche wie pädagogisch souverän agierende Lehrerin, die wusste, was Kinder stark macht und die junge Menschen an Literatur wie ans kritische Denken herangeführt habe. Bei all dem sei sie wie Rainer Happel immer sie selbst geblieben, in ganz eigenem unverwechselbarem Profil.

Internationale Austauschprogramme

Internationale Austauschprogramme, zuletzt das EU-/Comenius-Projekt mit Polen, Bulgarien und Dänemark lagen Rainer Happel besonders am Herzen. Er war nach sechs Jahren in Kairo (Auslandsschuldienst) Personalrat am TSG und setzte sich auch als Bezirkspersonalrat beim Regierungspräsidium für andere ein.

In einem Kollegium, das sich mit vier Neueinstellungen wiederum mehr und mehr verjüngt, sei dieser Verlust an pädagogischer Erfahrung und Sensibilität besonders schmerzlich, fügte Ralf Heinrich hinzu.

Das Kollegium habe nicht nur dieses Schuljahr mit dem Doppeljahrgang die erhöhte Arbeits- und Korrekturbelastung gut gemeistert und "auch wenn ein Lehrer niemals Feierabend hat", so Rainer Happel, sollten auch Familie und Freizeit nicht zu kurz kommen.

Schulleiter Heinrich räumte selbstkritisch ein, dass der hohe Anspruch der Schulleitung wie der Kinder und Eltern an das Kollegium diesem Grundsatz natürlich allzu oft im Wege stehe.

Das war auch die Erfahrung zweier noch junger, aber ebenso engagierter Kollegen, die nun leider einen neuen Arbeitsplatz näher bei der Familie gewählt haben. Jörg Preißing (Mathematik und Gemeinschaftskunde) sowie Jochen Beck (Sport und Biologie) verlassen das TSG aber auch nicht ohne Wehmut. Erfreulicherweise bleiben die Referendare Katharina Huser (Deutsch und Englisch) sowie Matthias Blender (Biologie, Geschichte und Geografie) dem TSG mit Festanstellung erhalten.

Außerunterrichtliches Engagement

Bei ihnen und ihren scheidenden Kollegen Christine Beck, Benjamin Heil, Oliver Stamm und Stephanie Stoeffen bedankten sich Schulleitung und die Fachschaften, insbesondere für neue und gute pädagogische Ideen wie für viel, auch außerunterrichtliches Engagement.