Einen weiteren "Blitzer" hat die Bergstadt bekommen. Nach der silbernen Säule in Peterzell in der Buchenberger Straße steht jetzt dieses weitere Geschwindigkeits-Kontrollgerät an der B 33 in Höhe des Stadtgartens. Unsere Fotos zeigen die Anlage mit Blick zur Abzweigung Brigach und Richtung Spittelbergstraße. Foto: Vaas

Bergstadt hat weitere Geschwindigkeits-Messanlage. Baggerarbeiten legen zeitweise Telekommunikation lahm.

St. Georgen - Eine Geschwindigkeits-Messanlage an der B 33 soll Raser erfassen und auf Dauer stoppen. Bei den Bauarbeiten bremste es kurzzeitig aber zunächst einmal vor allem die Telekommunikation aus. Am Spittelberg und im Beifang waren Internet und Telefon gestört.

Die silberne Säule an der Bundesstraße in Höhe des Stadtgartens war ein Wunsch der Bergstadt. In diesem Bereich wird sehr oft viel zu schnell gefahren. Wer von Triberg kommt, lässt es "aus laufen", obwohl bereits die Ortstafel 50 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit signalisiert. Wer von der Brigachstraße in die B  33 einbiegen will, kann ein Lied davon singen. Gleich nach der Einmündung der Landesstraße geben viele Verkehrsteilnehmer bereits Gas, obwohl auch sie noch innerorts unterwegs sind. Das soll sich mit der Anlage ändern. Es hat mittlerweile schon vielfach geblitzt und der Verkehr fließt deutlich langsamer.

Dem Blitzlicht folgt Post vom Landratsamt

Wer die Geschwindigkeitsbegrenzungen missachtet, bekommt bald darauf Post vom Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis. Auf dem Schreiben ist der Fahrer zu erkennen und dieser erfährt, um wie viel er die Begrenzung überschritten hat. Bis zehn Stundenkilometer werden 15 Euro fällig, bis 15 Kilometer 25 Euro. Ab 21 Stundenkilometer sind es bereits 80 Euro, bei 26 Stundenkilometern kostet es 100 Euro und eventuell bereits für einen Monat die Fahrerlaubnis. Die Verwarn- und Bußgelder fließen in die Kasse des Landkreises.

Gebremst wurde während der Arbeiten versehentlich auch die Telekommunikation. Bei Baggerarbeiten wurde ein Kabel der Telekom beschädigt. Mit der Zeit floss Wasser ein. Dadurch fielen Telefon- und Internetverbindungen bei bis zu hundert Haushalten aus. Für die Techniker nicht so schnell ersichtlich, wo der Schaden aufgetreten war. Betroffen davon waren nicht nur Telekom-Kunden. Die Leitungen nutzen auch andere Anbieter.

Info: Geschwindigkeit aller Fahrzeuge erfassen

Vitronic mit Sitz in Wiesbaden stellt die silbernen Säulen her. Ein komplettes System mit zwei Kameras für beide Richtungen kostet fast 100.000 Euro. Das vom Unternehmen entwickelte Verfahren erfasst die Geschwindigkeiten aller Fahrzeuge, ohne dass dafür Einbauten in den Fahrbahnbelag nötig sind.

Das System Lidar setzt dafür einen scannenden Laser ein, der über Laserlaufzeitmessung die Geschwindigkeiten und Positionen aller Fahrzeuge im Messfeld ermittelt. Während Geschwindigkeitsmessungen mit Laserpistolen oder Radarfallen auf mehreren Spuren im dichten Verkehr an ihre Grenzen stoßen, detektiert, verfolgt und misst Lidar alle Fahrzeuge auf allen Fahrspuren.

Den Bildbeweis und sämtliche weiteren relevanten Daten fasst das System in einer digitalen Dokumentation zusammen. Eine Verschlüsselung am Messpunkt sowie ein eigens entwickeltes Dateiformat sichern vor Manipulation und unberechtigtem Zugriff. Die Daten können entweder direkt am Gerät entnommen oder via Netzwerk übertragen werden.