Bildung: Kinderuni besteht zehn Jahre / Spezialprogramm ab 31. Oktober
Weil der Stadt/Gäu (amk). "So etwas hat nicht jede Stadt", sagte Bürgermeister Thilo Schreiber, als er im Rathaus aus Anlass des zehnjährigen Bestehens des Vereins Kinderuni Weil der Stadt den Vorsitzenden Hermann Fader und dessen Stellvertreterin Dorothee Lebhardt begrüßte. Bei dieser Gelegenheit wurde das Programm zur Jubiläums-Studienwoche für Jung und Alt vorgestellt.
Großer Erfolg im ländlichen Raum
"Deutschlandweit gibt es rund 240 Kinderunis, bevorzugt natürlich in Städten mit Universitäten", erklärte Fader. Der Vereinschef ging kurz auf die Geschichte des Weil der Städter Vereins ein. Fader, der auch bei der Kepler-Gesellschaft aktiv ist, hatte 2014 das Amt von seinem Vorgänger Klaus Scheck übernommen. Dieser habe die Einrichtung mit großem ehrenamtlichem Engagement im ländlichen Raum zum Erfolg verholfen.
In der Gründungsphase herrschte eine große Euphorie, die Erfolge beflügelten, sogar Ex-Bundespräsident Roman Herzog hatte der von ehrenamtlichen Mitarbeitern organisierten Einrichtung einen Besuch abgestattet. Die Situation habe sich verändert, denn durch den demografischen Wandel gebe es deutlich weniger Kinder. Dennoch ist es wünschenswert, diese Einrichtung weiter aufrecht zu halten, sagte Fader.
Mit dieser Art der Bildungsförderung sei man Vorläufer für andere, auch im ländlichen Raum. Angesprochen werden Kinder im Alter zwischen acht und 14 Jahre, die Resonanz sei nach wie vor gut. Je nach Anzahl der besuchten Lesungen dürfen sich die Jungen und Mädchen Weiler Füchsle und Fuchs oder Silber- und Goldfuchs nennen. Außerdem kann man den Weiler Master und Ehrenmaster machen. Zehn Jahre Kinderuni sei auch Anlass, sich Gedanken zu machen, wie man noch mehr Besucher erreichen kann: "Dabei ist es uns ein Anliegen, mehr in die Breite zu gehen, das Ganze kostenfrei und für jeden zugänglich zu halten sowie den Vorlesungsbetrieb zu vertiefen". An der Weil der Städter Kinderuni wird ein breites Vorlesungsspektrum aus Naturwissenschaft und Forschung angeboten. "Johannes Kepler hätte seine helle Freude daran gehabt", sagte der Bürgermeister mit Blick auf die Kinderuni-Besucher.
Die Dozenten kommen inzwischen aus ganz Deutschland in die Keplerstadt und treffen auf Kinder aus einem Radius von gut 30 Kilometern. "Wir haben Anmeldungen aus den Kreisen Böblingen, Calw, Enz, Stuttgart bis Ludwigsburg", erklärte Lebhardt.
Zum Jubiläum gibt es vom 31. Oktober bis zum 5. November eine Jubiläums-Studienwoche. Die Schwerpunkte liegen dabei auf praxisorientierten Workshops und Experimentierstationen, die das Lernen mit Kopf, Herz und Hand fördern. Eine komplette Übersicht über die Angebote gibt im Internet unter www.kinderuni-weil-der-stadt.de.
An interessanten Themen wie "Bau eines Wurfseglers", "Pfahlbaumuseum Unteruhldingen" oder das Eintauchen in die Welt der Forschung mit dem Zentrum für Luft- und Raumfahrt mangelt es wahrlich nicht.
