Packen im Second-Hand-Kleiderladen des Roten Kreuzes in der Villinger Bickenstraße an (von links): Jürgen Staudenmayer, Thomas Hofelich, Ellen Ullrich, Detlev Bührer und Thomas Bader. Foto: Renate Breuning

Das Geschäft des Roten Kreuzes in Villingen bietet nicht nur die Möglichkeit, für wenig Geld an neue Kleidung zu kommen, sondern dient auch der Nachhaltigkeit. Alle Waren sind gespendet. Den Verkauf übernehmen Teams mit ehrenamtlichen Helfern

Einen Second-Hand-Kleiderladen betreibt der Ortsverein Villingen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) seit zehn Jahren in der Bickenstraße. Von Babysachen über Schuhe, Hüte, Hosen und Pullover, Jacken und Mäntel für Frauen und Männer bis zu eleganten Abendkleidern ist alles finden. Der Laden wird rege genutzt, insbesondere von Flüchtlingen.

Aber auch viele andere Bürger der Stadt und der Umgebung kaufen gerne ein, bei denen nicht die günstigen Preise den Ausschlag geben, sondern das Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Alle zum Verkauf angebotenen Waren sind von den Vorbesitzern gespendet, werden von den ehrenamtlichen Mitarbeitern kontrolliert, mit Preisen versehen und im Verkaufsraum ansprechend präsentiert.

Es gibt für die drei Öffnungstage jeweils Teams von Helfern, von denen einige bereits seit Beginn dabei sind. Und wenn eines der Teams verhindert ist, springt auch schon mal die DRK-Führungsspitze ein, wie beim letzten Verkaufstag vor Weihnachten: Der Vorsitzende Detlev Bührer, Kassierer Thomas Bader, Thomas Hofelich und Ellen Ullrich als Zuständige für die sozialen Dienste beim DRK arbeiteten zusammen mit dem „Urgestein“ im Laden, dem Ehepaar Staudenmayer.

Beratung bei der Suche nach einem farbenfrohen Pulli

„Hier wird mir so viel geholfen; ich bin froh, den Laden hier entdeckt zu haben“, lobt Horst Peter, ein Kunde aus Brigachtal, diese wertvolle Einrichtung. An diesem Tag ist er auf der Suche nach einem farbenfrohen Pulli und wird von den DRKlern beraten. Eine andere junge Frau kommt, um Kleidung und gut erhaltene Schuhe zu bringen. Nach einem herzlichen „Dankeschön“ des Verkaufsteams ist sie auch schon wieder weg.

Der Vorsitzende Detlev Bührer ist froh, diesen Öffnungstag so kurz vor dem Fest durch die Mitarbeit des Vorstandteams ermöglicht zu haben, denn es gibt einen lebhaften Kundenverkehr. Mit Beginn des Krieges von Russland gegen die Ukraine und des daraus folgenden Flüchtlingsstroms hat das DRK im ehemaligen Heilig Geist-Spital (HGS), in dem viele Flüchtlinge untergebracht sind, die Flüchtlingshilfe eingerichtet. Da gibt es nicht nur günstige Secondhand-Kleidung, sondern auch eine Erstausstattung vom Geschirr bis zu Möbeln, die die Flüchtlinge brauchen, wenn sie aus dem HGS in eigene Wohnungen ziehen.

Der Kunde Horst Peter tauscht sich mit dem DRK-Vorsitzenden Detlev Bührer aus. Foto: Renate Breuning

Beide Einrichtungen freuen sich über die große Bereitschaft aus der Bevölkerung, mit Kleider- und Sachspenden denen zu helfen, die sich nicht immer die neusten Sachen leisten zu können. Aber genauso groß ist die Freude über diejenigen, die aus Umweltverantwortung gebrauchte Kleidung kaufen, denn dies nimmt dem Laden und seinen Kunden das Stigma der Armut und Bedürftigkeit.

Öffnungszeiten

Second-Hand
Der Kleiderladen in der Bickenstraße in Villingen ist ab Januar dienstags von 9 bis 17 Uhr, donnerstags von 14 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr geöffnet.