Der Breisgau würde nach einer Elektrifizierung der Bahnstrecke von Neustadt nach Donaueschingen näher an den Schwarzwald-Baar-Kreis rücken. Die Züge wären schneller als bisher – und das ohne umzusteigen. Foto: Deutsche Bahn

Land will den Bahnverkehr zwischen Freiburg und Donaueschingen beschleunigen.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Das Land will den Bahnverkehr zwischen Freiburg und Donaueschingen beschleunigen. Dazu soll die Strecke elektrifiziert werden.

Der Ausschuss des für Verwaltung und Wirtschaft des Schwarzwald-Baar-Kreises wird in seiner Sitzung am kommenden Montag in Donaueschingen über den Sachstand informiert. Seit längerem ist die Nahverkehrsgesellschaft des Landes als Betreiber des Nahverkehrs an den Vorplanungen für die Ausschreibung des Schienenverkehrs. 2016 läuft der Vertrag mit der Deutschen Bahn aus. Betroffen sind unter anderem der Breisgau und Hochrhein.

Um vor allem die Verbindung zwischen Donaueschingen und Freiburg zu beschleunigen, soll die fehlende Oberleitung bis Neustadt eingebaut werden. Für die Strecke auf Kreisgebiet müssten rund 8,4 Millionen Euro aufgebracht werden. Ein Großteil würde über GVFG-Fördermittel des Bundes bezuschusst, sofern dies vor 2019 geschieht.

Dann könnten umweltfreundlichere elektrische Triebzüge eingesetzt werden. Diese wären einmal schneller und zum anderen würde das lästige Umsteigen in Neustadt entfallen. Neue Zugverbindungen könnten geschaffen werden.

Mit der Breisgau-S-Bahn kooperieren

Im Vorfeld wurde bereits diskutiert, ob der Kreis mit der Breisgau-S-Bahn kooperiert. In der Folge ging es darum, ob die Züge in Donaueschingen oder Villingen enden sollen. Für den Schwarzwald-Baar-Kreis wäre dies eine Stärkung der Infrastruktur. Vor allem wären Fernverkehrsanbindungen in der Breisgaumetropole leichter zu erreichen. Südeuropa wird immer stärker an das Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen.

Ab 2012 soll der TGV von Straßburg über Mulhouse nach Südfrankreich in wenigen Stunden flitzen. Das Breisgau-Konzept soll bis 2018 stehen. Probleme gibt es lediglich bei der Ausschreibung mit Angeboten von Bahnanbietern, denn das Wetter im Schwarzwald will keiner kalkulieren.

 

Kommentar

Region gewinnt

Mit der gemütlichen Schwäbschen Eisenbahn kann die Bahnstrecke zwischen Donaueschingen und Neustadt jederzeit mithalten. Überfüllte Züge und lange Fahrzeiten der Deutschen Bahn sind nicht gerade werbeträchtig für einen modernen öffentlichen Schienennahverkehr. Das Land Baden-Württemberg will deshalb mit einer Ausschreibung die Weichen in die richtige Richtung stellen. Ansprechende, schnelle Züge sollen die Regionen verbinden.

Dazu muss aber der Lückenschluss der Elektrifizierung zwischen Hochschwarzwald und Baar erfolgen. Die Regionalpolitiker haben es mit in der Hand, grünes Licht für diese Infrastrukturmaßnahme zu geben. Vor den Baukosten könnte manch ein Politiker zurückschrecken. Umgerechnet auf die kommenden Jahrzehnte ist die Investition vernachlässigbar gegenüber dem wirtschaftlichen Nutzen für die Region.