Die B 523 braucht dringend einen zweiten Zubringer. Jetzt gibt es grünes Licht aus Berlin. Foto: Marc Eich

Bundesverkehrswegeplan: Alle wichtigen Projekte der Region stehen auf Plan. Auch Mittel für Realisierung.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Was lange währt, wird endlich gut: Die B 523 ist in den vordringlichen Bedarf gerückt. Enthusiastisch begrüßten Politiker und Interessenvertreter der Region diese Botschaft, die am Mittwoch bei der Vorstellung des Bundesverkehrswegeplanes in Berlin verkündet wurde.

"Ich bin überglücklich", jubelte Landrat Sven Hinterseh. "Das ist ganz entscheidend für das Fortkommen unserer Region. Alles drin: B523 und B27 Randen", erklärte er dem Landtagsabgeordneten Karl Rombach, der gestern beim Gesundheitskongress in Furtwangen noch zweifelte, ob es nun Planungsrecht für die B 523 oder Planungsrecht mit Sternchen sei. "Das haben wir unserem Abgeordneten zu verdanken", lobte Hinterseh Thorsten Frei (CDU).

Dieser hat bis zur letzten Minute nicht gewusst, dass alle seine Wünsche im Bundesverkehrswegeplan berücksichtigt werden. "Ich bin rundum glücklich", erklärte Frei. Vor allem weil alle Maßnahmen im Bundesverkehrswegeplan bis 2030 auch mit Geld hinterlegt sind, so dass sie bis 2030 realisiert werden können. "Jetzt geht es darum, dass geplant wird. Das Land muss die Planung voranbringen. Das könnte jetzt auch sehr zügig gehen", so der Bundestagsabgeordnete.

Bis 2030 wird es nach seiner Einschätzung nicht dauern: "Baubeginn und Realisierung sind nunmehr für alle Beteiligten abzusehen. Zusammen mit der Finanzierungszusage aus Berlin für den leistungsfähigen Ausbau der B 27 zwischen Donaueschingen und Hüfingen wird die Straßeninfrastruktur im Kreis und damit in der gesamten Wirtschaftsregion deutlich aufgewertet und gestärkt. Das ist eine hervorragende Nachricht für die vielen erfolgreichen Unternehmen, die in alle Welt exportieren und für die leistungsfähige Straßen ein Standort- und Erfolgsfaktor sind. Das gilt auch für den Tourismus, da die Region für Gäste aus nah und fern insgesamt einfacher und schneller zu erreichen ist. Und sie ist in erster Linie auch ein Riesengewinn für die Menschen in der Region, da auch sie täglich Zeit sparen und viele Anwohner durch die vorgesehene Verkehrsführung nachweislich entlastet werden", so Frei in einer Pressemitteilung.

Begeistert ist auch Michael Rieger, der Bürgermeister von St. Georgen und stellvertretende Vorsitzende der Interessengemeinschaft Lückenschluss: "Das ist ein riesengroßer Meilenstein, ein tolles Zeichen. Die Freude ist riesengroß. Ein Etappenziel ist erreicht", jubelte er.

Jetzt werde sich die IG Lückenschluss zusammensetzen und auf das Land zugehen. Wir sehen das positiv, weil das Land das Projekt schon hochgestuft hatte. Es ist wichtig, dass die Straße gebaut wird. Die Planung muss schnellstmöglich in Auftrag gegeben werden", forderte Rieger.

Oberbürgermeister Rupert Kubon, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Lückenschluss, begrüßt es ebenfalls, dass die B 523 nun in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wurde. "Bereits seit 20 Jahren wartet die Region auf den Aus- und Weiterbau", erklärte er.

Mit Unterschriftensammlungen und Plakaten, unter anderem Auf Herdenen in Villingen hatte die Interessengemeinschaft ihrem Anliegen Nachdruck verliehen. "Das Thema begleitet mich schon, seit ich im Bundestag bin", sagte Thorsten Frei.

Sehr zufrieden ist auch IHK-Präsident Dieter Teufel: "Die Einstufung aller angemeldeten Straßenbauprojekte unserer Region in den Vordringlichen Bedarf des neuen Bundesverkehrswegeplans bedeutet eine erhebliche Modernisierung unserer Verkehrsinfrastruktur und ist ein Meilenstein für unsere dynamische Wirtschafts- und Tourismusregion. Insbesondere die Realisierung der dringend benötigten, überregionalen Ost-West-Verbindungsachsen rückt damit in greifbare Nähe. Als Mitglied der Interessengemeinschaft Lückenschluss ist es besonders erfreulich, dass der seit Jahrzehnten geforderte zweite Bauabschnitt der B 523 nördlich von Villingen in den Vordringlichen Bedarf aufgenommen wurde. Das Ergebnis ist sehr erfreulich für die Region", erklärte er.

Marcel Herzberg, Direktor des Regionalverbandes, sieht die Investition ebenfalls als dringend notwendig, "denn die schnelle Erreichbarkeit von Wohnorten und der zuverlässige Transport von Gütern sind Grundvoraussetzungen für eine positive Entwicklung ländlicher Räume."