Mobbing hat sich längst ins Digitale verlagert. Foto: Pixabay/un-perfekt

Jeder zehnte Schüler soll Opfer von Cybermobbing geworden sein – auch im Schwarzwald-Baar-Kreis.

Mindestens jeder zehnte Schüler wurde bereits Opfer von Cybermobbing, das ergab eine landesweite Befragung unter Eltern von Schulkindern, die im Juli 2023 im Auftrag der AOK Baden-Württemberg durchgeführt wurde.

„Unter Cybermobbing versteht man die Beleidigung, Bedrohung, Bloßstellung oder Belästigung von Personen mithilfe von Kommunikationsmedien, beispielsweise über Smartphones, E-Mails, Websites, Foren, Chats und Communities“, erklärt Ingo Marot, Leitung Geschäftsbereich Prävention der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg.

Corona verschärft Lage

„Nachdem die Corona-Pandemie die Lage verschärft hatte, verbleibt Cybermobbing eine konstante und oftmals unterschätzte Gefahr, insbesondere für Kinder und Jugendliche.“ Deutschlandweit gibt es bereits etwa 1,8 Millionen Schüler, die mindestens einmal Opfer eines Cybermobbing-Angriffs wurden.

So handeln Eltern richtig

Doch was tun, wenn das eigene Kind vom digitalen Terror betroffen ist? „Der Großteil der befragten Eltern würde genau richtig reagieren“, so Marot: „Mit dem Kind reden, es ernst nehmen, Betroffene mit einbeziehen und sich Hilfe und Unterstützung holen.“ Um ihr Kind vor Cybermobbing zu schützen, gaben rund 70 Prozent der Eltern an, das Selbstvertrauen ihres Kindes zu stärken. Rund 95 Prozent ist es wichtig, dass ihr Kind lernt, wie man sich im Internet sicher verhält, aber auch dass es lernt, wie man andere respektvoll behandelt. „Prävention ist in beide Richtungen wichtig. Durch die Sensibilisierung soll erreicht werden, dass Kinder und Jugendliche weder Opfer noch Täter werden“, fasst Marot zusammen.

„Bei akutem Mobbing droht eine direkte Belastung wie zum Beispiel verängstigt sein, sich verletzt fühlen. Bei einer dauerhaften Belastung sind physische und psychische Probleme nachgewiesen worden.“