Die Bühnenakteure der Spielvereinigung 08 hatten sich den begeisterten Applaus der Besucher mehr als verdient. Foto: Paskal Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: Bei Nullachtern viel zu lachen

Schramberg (cp). "Witzig war’s", so der allgemeine Tenor der Besucher beim Verlassen der Gymnasiums-Aula. Alle zwei Jahre erfreuen die Theaterspieler der Spielvereinigung 08 Schramberg das Publikum mit einem passenden Stück. Diesmal war es zum Zehnjährigen "Wir sind alle kleine Sünderlein", das Conny Bosch ausgesucht hatte und bei dem sie auch Regie führte.

Viel Gelächter gab es im Saal, als die aus der Justizvollzugsanstalt Rottweil ausgebrochenen drei Häftlinge auf der Bühne erschienen. Über die pfiffige Art von Felix Knoll (Michael Reuter), Paul Semmerling (Jürgen Ruess) sowie Max Sperling (Frank Gebele) in Sträflingskleidung schmunzelte mancher Besucher im Saal.

In dem Theaterstück werden die Ausbrecher laut Radiodurchsage bereits von der Polizei gesucht. Sie gelangen in die kleine Pension "Zum Schatzkästchen", die Luise Schatz gehört. Diese hat große Geldsorgen und wird von der Bank durch Hugo Schlotter (Martin Kläger) und ihrem Hotelnachbarn Schorsch Dimpfelmoser (Christian Blessing) daher zum Verkauf ihrer Pension gedrängt.

Um an das erforderliche Geld zu kommen, fälscht die Pensionsbesitzerin eine Chronik. Darin gibt sie vor, dass Napoleon bei seinem Aufenthalt hier im Haus seine Golddukaten im Keller versteckt haben soll. Schlotter holt sich die Chronik ab, die er dem Schramberger Stadtarchivar Carsten Kohlmann für seine Nachforschungen übergeben will.

Die Sträflinge haben hinter der Theke diverse Gespräche belauscht und sind zu dem Schluss gekommen: "Die außerhalb des Gefängnisses Lebenden sind oft noch größere Ganoven als die Insassen."

Die auf ihrer Flucht geraubten Kleidungsstücke entpuppen sich als Mönchskutten. Die kommen ihnen nicht ungelegen, denn so können sie Luise Schatz und ihrem Hausmädchen Karoline (Vera Schmid) helfen, die Pension zu behalten. Sie quartieren sich als Patres Maximus, Allwissend und Nixnuntius ein. Einer knackt den Safe und gelangt an den Schlüssel für das unterirdische Verlies. Das führt in die gegenüber liegende Bank, die sie ausrauben. Ein Unbekannter hat auf Schatz’s Konto das Geld einbezahlt und somit können ihr der Bänker und Hotelbesitzer die Pension nicht streitig machen. Die Nichte Wilma Geierling (Christel Fieberg) freut sich mit ihrer Tante. Jolante Geierling (Susanne Fehrenbacher), ebenfalls eine Nichte, ist die rechte Hand von Schlotter und nennt ihren Chef "Hugolein".

Alle Schauspieler waren blendend bei der Sache und bereiteten den Besuchern einen vergnüglichen und witzigen Abend. Für die Bewirtung in den Pausen sorgte das bewährte Team um Resi Profft und Marcel Kehrer. Für Ton und Technik war Jan Siepmann zuständig. Stefan Aberle, der Geschäftsführer der Spielvereinigung 08, ließ es sich nicht nehmen, zwei Schauspieler zu ehren und ein Präsent zu überreichen: Conny Bosch und Jürgen Ruess sind von Anfang an dabei und haben somit zehnmal mitgespielt. Der donnernde Applaus am Ende der Aufführung galt auch diesen Beiden.

Für die Maske waren Dominique Aiello und Elke Grimpe-Burgbacher zuständig, Souffleur war Andreas Maier.