Claudia Talmon-Gros (links), Regina Möhrle und Michael Talmon-Gros mit Sohn Henry freuen sich über die Spende der Schwarzwälder-Bote-Leser. Und die kleine Angelina kann sich auf ein Spongebob-Puzzle freuen. Foto: Schickle Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei Familie Talmon-Gros überwiegt die Dankbarkeit / Insgesamt kommen über 50 000 Euro an Spenden zusammen

Von Verena Schickle Kreis Rottweil. Angelina Talmon-Gros aus Schramberg leidet an Leukämie. Ihre Familie hat eine Typisierungsaktion auf die Beine gestellt. Doch die Typisierung ist teuer. Umso mehr freut sie sich über die 12 500 Euro, die unsere Leser gespendet haben.1435: Diese Zahl werden Claudia Talmon-Gros und ihr Mann Michael so schnell nicht vergessen. So viele Freiwillige haben an der Typisierungsaktion für die fünfjährige Angelina in Schramberg-Sulgen vor knapp einer Woche teilgenommen. Das Mädchen, die Nichte der beiden, leidet an Leukämie und benötigt dringend eine Stammzellenspende (wir berichteten).

Sechs Wochen intensive Vorbereitung und die Typisierungsaktion liegen hinter der Familie Talmon-Gros. Viel Arbeit. Trotz aller Anstrengungen überwiegt die Dankbarkeit: Mehr als 120 Helfer haben sich am Tag der Typisierungsaktion engagiert, darunter Feuerwehr, Rotes Kreuz und eine Schramberger Kaffeebar.

"Das hätte ich nicht gedacht", sagt Claudia Talmon-Gros. Manche seien den ganzen Tag über im Einsatz gewesen, ergänzt ihr Mann. Und manche völlig überraschend eingetrudelt: Die Bergstadtfetzer aus St. Georgen etwa. Zuerst hätten sich die Guggenmusiker alle typisieren lassen, dann sorgten sie für Unterhaltung. Auch ein Ballonkünstler war im Einsatz.

Angesichts so großer Unterstützung empfindet die ganze Familie, vor allem Angelinas Mutter Monika, große Dankbarkeit, sagt Claudia Talmon-Gros. Gegenüber allen Helfern, inklusive ihrer Schwester Cornelia und deren Mann Hans-Peter Wolper, und "allen, die gekommen sind, um sich piksen zu lassen."

Und natürlich gegenüber allen Spendern: Jede Typisierung kostet 50 Euro. Allein am Tag der Aktion sind für diesen Zweck 20 000 Euro zusammengekommen. Insgesamt befinden sind inzwischen 40 000 Euro auf dem Spendenkonto der Stadt Schramberg für Angelina.

Der Schwarzwälder Bote konnte gestern noch einen draufsetzen: Auf dem Spendenkonto unserer Zeitung sind 12 500 Euro für das Mädchen eingegangen. Sie werden nun ans Uniklinikum Freiburg überwiesen, die das Geld für die Typisierung vorstreckt. Dort wird die Kleine auch behandelt. "Unsere Erwartungen wurden gesprengt", sagte Regina Möhrle vom Schwarzwälder Boten bei der gestrigen Spendenübergabe. "Jeden Tag floss Geld." Das Ehepaar Talmon-Gros findet das einfach "super".

Allerdings liegt noch ein langer Weg vor der Familie: Insgesamt werden 71 750 Euro benötigt, um alle Typisierungen zu finanzieren. Sie sammelt also weiter. Unter anderem kommt der Erlös des Jugend- und Kindertriathlons, der am 22. Juli in Schramberg stattfindet, der Aktion Angelina zugute.

Was aber natürlich am allerschönsten wäre: Wenn einer der Typisierten sich als geeigneter Stammzellenspender für die Fünfjährige herausstellen würde. Derzeit geht es ihr gut, sie verbringt gerade ein paar Tage daheim in Schramberg.

Von der Aktion selbst hat sie zwar nicht allzu viel mitbekommen, allerdings habe sie sich am Abend vorher die Festhalle Sulgen angeschaut. "Da haben wir ihr alles gezeigt", erzählt Michael Talmon-Gros. Und natürlich habe Angelina die Plakate mit ihrem Bild gesehen, die in Schramberg hingen. "Sie fragt immer, ob sie jetzt berühmt ist", sagt ihr Onkel lachend. Ein bisschen vielleicht. Hoffentlich ist sie bald auch wieder gesund.

Weitere Informationen: www.hilfe-fuer-angelina.de