Ein Exot im Einsatz an der Oberndorfer Straße: der dreiachsige Forstbagger. Foto: Wegner

Trotz "widrigster Wetterbedingungen": Dreiachsiger Forstbagger schont Wald und spart Zeit.

Schramberg - Trotz "widrigster Wetterbedingungen", so Revierförster Christoph Eberle, sind die Forstarbeiten entlang der Bundesstraße 462 "gut im Zeitplan". Dies auch aufgrund des spezialisierten Maschineneinsatzes.

So hat das Forstunternehmen Franz Hochleitner aus Bodman am Bodensee in Schramberg einen "Exoten" im Einsatz: einen dreiachsigen Forstbagger, der vor allem im Gelände seine Vorteile hat. Eigentlich, so wissen Fachleute, werden Radbagger im Forstbetrieb eher selten genutzt. Obwohl sie schnell und wendig sind, wie das Internetportal "Forstpraxis" feststellt, würden geringe Geländetauglichkeit und hohe Bodendrücke ihre Einsetzbarkeit doch deutlich einschränken.

Doch zusammen mit dem Unternehmen Echle Hartstahl in Wolfach hat Franz Hochleitner eine interessante Kombination entwickelt, die derzeit in Schramberg im Einsatz ist. Dabei wurde die dritte Achse, nicht wie bei Serien-Großbaggern üblich, einfach angeflanscht. Mit diesen hat der "Echle 6 × 6" jedoch sehr wenig gemein, denn der gesamte Unterwagen wurde umgekrempelt: Die ungelenkte Hinterachse wanderte in die Mitte, eine weitere Lenkachse kam dazu. Der Rahmen wurde gekröpft, dadurch geht die Kabine ein Stück in die Höhe. Das schaffte Platz für zwei Werkzeugkisten und – was viel wichtiger ist – für die Blattfederung der mittleren Achse.

Die Breitreifen tun ihr Übriges dazu, um den Boden zu schonen. Mit der Vierradlenkung wird das Gefährt extrem wendig, so die Frostexperten. Beim schnellen Verziehen des Holzes, wie dies auch an der Bundesstraße erfolgt, biete dies einen echten Zeitvorteil.

Die Ansteuerung der Seilwinde erwies sich bei diesem Modell als knifflig, wie die "Forstpraxis" ebenfalls feststellt. Ursprünglich mit dem Kreislauf für den Fahrantrieb gekoppelt, konnte man nicht gleichzeitig das Seil einziehen und fahren. Die Lösung fand der Entwicklungsingenieur Thomas Firner bei Echle mit einem Druckwaagenventil, das den Öldruck jetzt bedarfsgerecht verteilt. Mit dem Fußpedal kann der Fahrer die Winde nun exakt steuern.